Nachhaltige Raumkonzepte: Bundeskanzler besuchte Häfele

Beim Besuch des Familienunternehmens Häfele in Nagold gewann Bundeskanzler Olaf Scholz jetzt Einblicke, wie sich eine traditionsreiche Branche entwickeln kann und welche Themen die Mitarbeiter und das Unternehmen heute bewegen. Vor 100 Jahren gestartet als Fachgeschäft für Schreinereibedarf, gilt Häfele heute als weltweit führender Spezialist für intelligente Beschlagtechnik, elektronische Schließsysteme sowie Beleuchtung und Vernetzung. Treiber der Weiterentwicklung seien starke Unternehmerpersönlichkeiten gewesen, die für Weltoffenheit, Internationalität und unternehmerische Verantwortung standen, wie aus einer entsprechenden Mitteilung hervorgeht.

Die Vorsitzende des Verwaltungsrats, Sibylle Thierer, hatte das Unternehmen 20 Jahre lang bis 2023 geleitet. „Man kann viel bewegen als Familienunternehmerin“, blickte sie auf ihre Entscheidung, die Leitung zu übernehmen, zurück. So brachte sie das Thema Möbellicht ein, erweiterte dann das Leistungsspektrum um Raumlicht und Vernetzung. Die Kompetenz, beides miteinander sowie weitere Funktionen im Innenraum smart miteinander zu vernetzen, hätten Häfele zum Pionier gemacht. Durch Training und Schulungen der eigenen Mitarbeiter, aber auch der Kunden aus dem Schreinerhandwerk, habe Häfele so neue Geschäftsfelder erschlossen. Mit der Anmerkung „Wir Deutschen sind doch bekannt für unser Organisationstalent“, bot Sibylle Thierer dem Bundeskanzler eine Perspektive, wie sich hiesige Kompetenzen für Zukunftsthemen wie die Vernetzung einsetzen lassen.

Die Brücke in die Zukunft des Global Players aus dem Schwarzwald mit 38 Tochtergesellschaften und zahlreichen weiteren Vertretungen weltweit schlug Gregor Riekena, CEO seit Januar 2023. Er erläuterte, wie Häfele mit seinem Leitmotiv „Maximising the value of space. Together.“ Antworten auf die Zukunftsfragen des Wohnens und Arbeitens gibt: „Im Wesentlichen formulieren wir damit unseren unternehmerischen Antrieb, die Wohn- und Arbeitsräume unserer Zeit künftig funktionaler, atmosphärischer, effizienter und insgesamt wertvoller zu gestalten. Das wollen wir gemeinsam mit Kunden und Lieferanten verwirklichen, denn in einer komplexen Welt geht es darum, die Stärken zusammenzubringen und Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.“  

Veranschaulicht wurde das beim Rundgang durch die Häfele Markenwelt an zwei Stationen, wo der Bundeskanzler auch selbst die Steuerung von Licht- und Schließsystemen in einem vernetzten Gesamtkonzept testen durfte. Gefragt, ob er sich im Anwendungsbeispiel lieber als Übernachtungsgast oder als Reinigungskraft anmelden wolle, entschied er sich tatkräftig für den Zimmerservice. Mit den entsprechend hinterlegten Daten seiner Schlüsselkarte erkannte ihn das Zimmer und schaltete die Beleuchtung auf volle Kraft. „Jetzt haben wir Licht ‚zom Schaffa‘, wie wir hier im Schwabenland sagen,“ beschrieb Licht-Experte Jochen Kohler die Lichtszene im Vergleich zu anderen, die etwa für einen entspannten Feierabend dienen. Schaffen musste im Beispielhotel niemand, dafür ging es weiter mit Anwendungsszenarien für das Zusammenspiel von Beschlag, Elektrifizierung und Steuerung.

Roman Lang, ausgebildeter Schreinermeister und seit über 25 Jahren bei Häfele in zahlreichen Positionen in verschiedenen Ländern tätig, zeigte, wie sich ein Hotelzimmer durch ein intelligentes, vernetztes Konzept mit wenigen Handgriffen vom Übernachtungsraum in ein Büro oder einen Konferenzraum für die Nutzung tagsüber verwandeln lässt. „Auch Yoga wäre möglich“, regt Roman Lang an. „Das ist durch und durch nachhaltig“, äußerte sich der Bundeskanzler. Denn ansonsten zur Hälfte der Zeit leerstehende Flächen lassen sich so mehrfach nutzen. Auch Aufwände im Housekeeping lassen sich reduzieren, wenn nur gereinigt wird, was der Gast tatsächlich genutzt hat. „Werden diese Konzepte auch nachgefragt von Betreibern?“, wollte Scholz wissen. Sibylle Thierer führte aus, dass es zwar in Immobilien- und Bauwirtschaft keine einfachen Zeiten, aber gerade deshalb multifunktionale Konzepte, die den Wert von Raum maximieren, gefragt seien.

In der anschließenden, nicht-öffentlichen Dialogrunde mit Mitarbeitenden hörte Bundeskanzler Olaf Scholz genau zu bei den von Häfele-Mitarbeitern vorgebrachten Beispielen zu Nachhaltigkeit und gesellschaftlicher Verantwortung und stellte sich allen Fragen. Die Diskussion streifte dabei auch Themen wie die Infrastruktur im ländlichen Raum, die Abdeckung mit Mobilfunk oder die Zusammenarbeit von Behörden und Unternehmen bei Cyber-Bedrohungen. Scholz bedankte sich bei allen Diskussionsteilnehmern und nahm sich noch Zeit für ein Gruppenfoto, bevor er sich verabschiedete.

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