Holzforschung Austria: „TimberLoop“ mit Preis ausgezeichnet
Das Projekt „TimberLoop“ der Holzforschung Austria wurde jetzt im Rahmen des Jahresempfangs der Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) im Kuppelsaal der TU-Wien mit einem ÖGUT-Umweltpreis ausgezeichnet. Aus 163 Einreichungen ausgewählt, hat sich das Projekt der Preisträger Dr. Martin Weigl-Kuska und Christina Fürhapper in der Kategorie „Mit Forschung und Innovation zur Kreislaufwirtschaft (mit Unterstützung des Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation & Technologie)“ gegen andere Nominierungen durchgesetzt.
„TimberLoop“ befasst sich auf technologischer Ebene damit, wie Holz aus unterschiedlichster Vornutzung mittels möglichst minimaler mechanischer Eingriffe strukturerhaltend wiederverwendet werden kann. Es werden Konzepte für den tragenden Baubereich und für nichttragende Holzbauprodukte entwickelt. Dadurch ergibt sich für die produzierenden Unternehmen zukünftig auch eine höhere Flexibilität zum Wechsel zwischen Frischholz und Holz aus Vornutzung. Durch die Entwicklung von Konzepten für die konsequente Vermeidung von Holzschutzmitteln wird die Grundlage geschaffen, dass zukünftig ein höherer Holzanteil einer Nachnutzung zugeführt wird.
Zum Hintergrund: Die in „TimberLoop“ neu entwickelten Konzepte ermöglichten den Unternehmen einen flexibleren Rohstoffeinsatz. Dadurch könne sowohl auf politische Rahmenbedingungen als auch auf aktuelle Verfügbarkeiten und Rohstoffpreisschwankungen gezielt reagiert werden. Bisherige Ergebnisse zeigten, dass Holz aus Vornutzung in vielerlei Hinsicht gleichwertig zu Frischholz ist. Das Materialalter allein sei kein Ausschlusskriterium. Entscheidend sei, die richtigen Qualitätskriterien anzuwenden und die unkontrollierte Freisetzung von möglichen Kontaminationen zu verhindern.
Was Pioniere der Kreislaufwirtschaft schon vielfach im Einzelfall erprobt hätten, stehe nun an der Schwelle zur Industrialisierung. Holz aus Vornutzung müsse seinen Weg in derartige Prozesse finden. Informationen zur Verfügbarkeit und Qualität von möglichen Sekundärbaustoffen müssten frühzeitig vorhanden sein. Unternehmen sollten wissen, was sie diesem „neuartigen“ Sekundärrohstoff zutrauen können. Derartige Prozess- und Produktumstellungen sollten ökologisch wie auch ökonomisch sinnvoll sein, und die Produkte müssten letztlich auf den Markt kommen dürfen, hieß es dazu.
Besonders überzeugt habe die Jury die klare Abbildung der gesamten Wertschöpfungskette sowie die hochwertigen R-Strategien im Baugewerbe, darunter der Verzicht auf Holzschutzmittel und die Nutzung lösbarer Verbindungen. „TimberLoop“ werde weitere Folgeaktivitäten nach sich ziehen. Die Notwendigkeit des branchenweiten Wissenstransfers erschließe sich in Projektmeetings, öffentlichen Auftritten und dem Austausch mit Stakeholdern der Holzbranche. Am 15. Mai 2025 lädt die Holzforschung Austria daher zum neuen Tagungsformat „Kreislaufforum Holz“ in Wien ein. Das Projekt wird aus Mitteln des Waldfonds, einer Initiative des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft gefördert und im Rahmen des Programms „Think.Wood“ der Österreichischen Holzinitiative durchgeführt.
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