Hidden Champion auf dem Sprung
Seit 1. August führt Lasse Wessel (30) gemeinsam mit Maximilian Sander (34) die Geschäfte der Wessel – Licht für Möbel GmbH. Lasse Wessel kommt für seinen Vater Stefan Wessel, der sich zum 31. Dezember aus dem operativen Geschäft zurückziehen wird. Im Gespräch mit der HK äußert sich das junge Führungsduo zur Vernetzung des Unternehmens in der Möbelindustrie, dem aktuellen Transformationsprozess und den brandneuen Innovationen, die Wessel auf der Sicam erstmals präsentiert. Das Interview erscheint in der HK 5/25. Auszüge daraus können Sie schon jetzt online lesen.

Herr Wessel, seit 1. August bilden Sie mit Maximilian Sander die Geschäftsführung der Wessel – Licht für Möbel GmbH. Wie haben Sie die ersten Wochen in der neuen Position erlebt?
Wessel: Die ersten Wochen waren sehr intensiv, aber auch unglaublich spannend. Es ist ein besonderes Gefühl, in die Verantwortung für unser Familienunternehmen zu treten. Besonders bereichernd war für mich der direkte Austausch mit unserem Team und mit Kunden, um ein Gespür für aktuelle Chancen und Herausforderungen zu bekommen. Ich habe mich zunächst in unsere laufenden Projekte eingearbeitet sowie auf die Vorbereitungen für die anstehende Sicam konzentriert. Rückblickend kann ich sagen: Die Anfangszeit war geprägt von viel neuem Input, aber auch von großer Zuversicht, dass wir das Unternehmen gemeinsam erfolgreich in die Zukunft führen.
Herr Sander, Sie sind bereits seit 2020 Geschäftsführer bei Wessel. Wo sehen Sie die Stärken des Unternehmens?
Sander: Unsere größte Stärke ist, dass wir den Service-Gedanken täglich leben. Als inhabergeführtes Familienunternehmen stehen wir in engem Austausch mit unseren Kunden und sind immer nah an ihren Bedürfnissen. Wir hören aktiv zu, holen regelmäßig Feedback ein und setzen dieses konsequent in der Weiterentwicklung unserer Lösungen um. Dabei verfügen wir über ein eigenes Inhouse-Elektroniklabor, eine starke Entwicklungsabteilung und eine außergewöhnliche Fertigungstiefe. Das gibt uns die Möglichkeit, Innovationen schnell und praxisnah umzusetzen. Ergänzt durch unser eigenes Logistikzentrum können wir flexibel, zuverlässig und oft sogar „just in time“ liefern. Genau diese Kombination aus Kundennähe, technologischem Know-how und Serviceorientierung macht uns zu einem verlässlichen Partner der Möbelindustrie.
Wo kann sich Wessel noch verbessern?
Sander: Wessel agierte bislang eher als „Hidden Champion“ am Markt. Inzwischen haben wir das nötige Selbstbewusstsein entwickelt, dass wir uns nicht zu verstecken brauchen. Zukünftig wollen wir unsere Stärken aktiver nach außen tragen und unsere Sichtbarkeit im Markt deutlich erhöhen.
Wessel: Zudem kamen wir im Außenauftritt bislang immer noch altbacken daher. Dringendste Aufgabe war es, unsere Corporate Identity zu überarbeiten und den Webauftritt zu relaunchen. Beides ist jetzt, Anfang Oktober, ganz frisch. Nun arbeiten wir daran, unsere Prozesse zu digitalisieren – ein neues Warenwirtschaftssystem ist bereits implementiert – und unsere Vertriebsaktivitäten zu stärken.
Herr Wessel, welche Kompetenzen bringen Sie jetzt ins Familienunternehmen ein, um den Transformationsprozess voranzutreiben?
Wessel: Dank meiner Consultant-Tätigkeit bei der zur Porsche AG gehörenden MHP-Management- und IT-Beratung in Düsseldorf weiß ich, wie sich Geschäftsmodelle digitalisieren lassen und wie IT-Transformationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette gelingen. Bei Wessel geht es nun darum, komplexe Prozesse zu reduzieren und Veränderungen strukturiert anzugehen. Zudem wollen wir hier unsere Arbeitsweisen agiler gestalten. Dabei hilft die Datendigitalisierung, die zudem eine Menge Papier spart.
Welche mittel- und langfristigen Ziele haben Sie sich mit der Wessel – Licht für Möbel GmbH gesteckt?
Wessel: Wir wollen mit dem Unternehmen gesund und organisch wachsen. Neben dem Schlafmöbelbereich, der weiterhin unser Kerngeschäft ausmacht, wollen wir künftig noch mehr auch in andere Wohnbereiche – insbesondere in die Küche – vordringen. Aber auch Geschäftsfelder außerhalb der Möbelbranche fassen wir ins Auge. Intern wollen wir uns langfristig verjüngen und unsere Attraktivität als Arbeitgeber in der Region ausbauen. Ziel ist es zudem, Nachhaltigkeitsprozesse zu etablieren und mit ressourcenschonendem Arbeiten auch zu leben.
Als Hersteller von LED-Leuchten für die Möbelindustrie befindet sich Wessel im Wettbewerb mit zahlreichen nationalen und internationalen Anbietern. Wie würden Sie die Marktposition Ihres Unternehmens einschätzen?
Sander: Wir sind in der Möbelbranche sehr gut vernetzt und verfügen über eine starke Präsenz im deutschsprachigen Raum. Gleichzeitig haben wir uns durch unsere maßgeschneiderten Lösungen auch international einen Namen gemacht. Bisher sind wir jedoch oft eher unter dem Radar geflogen – das wollen wir jetzt ändern. Wie schon gesagt: Mehr Sichtbarkeit im Markt ist unser erklärtes Ziel, damit wir als echter Wettbewerber aktiv wahrgenommen werden. Wir verstehen uns ganz bewusst als Nischenanbieter für spezialisierte, auf die Bedürfnisse unserer Kunden zugeschnittene Lösungen – und genau das bleibt auch unser Fokus für die Zukunft. Unsere Stärke liegt darin, dass wir eng am Kunden arbeiten, keine Standardlösungen verkaufen, sondern immer individuell entwickeln. Wir verlieren keine Kunden, weil wir ihnen schlichtweg keine Möglichkeit geben, unzufrieden zu sein. Dieser Anspruch begleitet uns bei jeder einzelnen Partnerschaft.
Das vollständige Interview erscheint in der HK 5/25
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