Egger: Stabile Geschäftsentwicklung auf Vorjahresniveau

Die Egger Gruppe mit Stammsitz in St. Johann in Tirol (AT) konnte trotz eines weiterhin herausfordernden Marktumfelds im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2025/2026 eine stabile Geschäftsentwicklung auf Vorjahresniveau erzielen. Mit einem konsolidierten Umsatz von 2,15 Mrd. Euro (+2,6 % zum Vorjahreszeitraum) hat die Egger Gruppe das erste Halbjahr ihres Geschäftsjahres 2025/2026 (Stichtag 31. Oktober 2025) abgeschlossen. Die anhaltende Konsumschwäche, die schwache Baukonjunktur in den Kernmärkten sowie globale Unsicherheiten prägten die Rahmenbedingungen. Dank seiner soliden finanziellen Basis und konsequenten Umsetzung seiner langfristigen Strategie gelang es dem Familienunternehmen, Stabilität zu sichern und weiterhin weitreichende Investitionen in die eigenen Werke zu tätigen, wie es in einer Mitteilung dazu hieß.

Im ersten Halbjahr 2025/2026 erzielte die Egger Gruppe einen Umsatz von 2.148,1 Mio. Euro (+2,6 % zum 1. Halbjahr 2024/2025) und ein EBITDA von 293,3 Mio. Euro (–8,4 % zum Vorjahreszeitraum). Die EBITDA-Marge beträgt 13,7 %, die Eigenkapitalquote liegt auf dem hohen Niveau von 41,5 %. Positiv entwickelten sich die Märkte in Osteuropa und Übersee, während in West- und Mitteleuropa Effizienz und Innovationskraft gefragt waren, um dem starken Wettbewerb innerhalb schwacher Märkte zu begegnen.

Der Bereich der dekorativen Produkte für den Möbel- und Innenausbau erzielte einen unkonsolidierten Umsatz von 1.907,8 Mio. Euro (+2,6 % zum Vorjahreszeitraum). Der leichte Umsatzanstieg verteilte sich gleichmäßig auf alle Regionen und resultierte vor allem aus leichten Mengen- und Preissteigerungen. Das EBITDA in diesem Produktsegment liegt unter dem Vorjahreswert, was vor allem auf schwächere Ergebnisse in Westeuropa zurückzuführen ist. Der Produktbereich für den konstruktiven Holzbau und Fußböden erwirtschaftete einen unkonsolidierten Umsatz von 365,1 Mio. Euro (+4,0 % zum Vorjahreszeitraum). Damit ergibt sich zwar ein leichtes Umsatzplus, allerdings bleibt die Ergebnissituation äußerst angespannt. Insbesondere die Nachfrage im Fußbodenbereich gestaltet sich schwach und die fehlende Neubautätigkeit konnte nur teilweise durch Renovierungen kompensiert werden.

Thomas Leissing, Sprecher der Egger Gruppenleitung und verantwortlich für Finanzen/Verwaltung betonte: „Selbstverständlich würden wir uns eine dynamischere Entwicklung wünschen. Angesichts der Dauer und Intensität der konjunkturell herausfordernden Phase, in der wir uns nun seit geraumer Zeit befinden, sind wir jedoch zufrieden. Für uns bedeutet Stabilität keineswegs Stillstand, vielmehr nutzen wir sie als Grundlage für gezielte Investitionen in Zukunft, Nachhaltigkeit und Innovation. Unser Dank gilt unseren hoch engagierten über 12.000 Mitarbeitenden weltweit, deren Einsatz und Kompetenz maßgeblich zu diesem stabilen Ergebnis beitragen.“

Auch im aktuell herausfordernden Marktumfeld hat Egger seine langfristige Investitionsstrategien den Kapazitätsausbau und Nachhaltigkeitsprojekte in den Werken konsequent fortgesetzt. Im ersten Halbjahr wurden Investitionen in Höhe von 248,6 Mio. Euro getätigt (im Vorjahreszeitraum waren es 218,4 Mio. EUR). Besonders hervorzuheben ist das mehrstufige Großprojekt im Werk Markt Bibart (DE) – eines der größten Investitionsprojekte der Branche: Bis 2026 fließen dort über 200 Mio. Euro in die Bereiche Nachhaltigkeit, Veredelung und Automatisierung. Ein Meilenstein ist die neue Aufbereitungsanlage für Recyclingholz, die seit Herbst 2025 stufenweise in Betrieb genommen wird. Künftig wird sie den Einsatz von Recyclingholz in der Spanplattenproduktion ermöglichen – ein zentraler Schritt für die Kreislaufwirtschaft. Parallel dazu werden am Standort schrittweise Veredelungskapazitäten aufgebaut. Anfang 2026 startet die Produktion von beschichteten Spanplatten mit trendgerechten Dekoren an einer neuen Kurztaktpresse.

Auch an anderen Standorten wurden insbesondere Investitionen in die nachhaltige Weiterentwicklung der Werke, in die Kreislaufwirtschaft und den Klimaschutz vorangetrieben. Es wurden neue Timberpak-Recyclingsammelstandorte eröffnet und die Aufbereitungskapazitäten für Recyclingholz in mehreren Werken erweitert. Am Stammsitz St. Johann in Tirol (AT) schreitet der Bau des zweiten Kraftwerks, das aus biogenen Brennstoffen noch mehr erneuerbare Energieliefern wird, in großen Schritten voran.

Das innovative und hochveredelte Produktportfolio von Egger schafft echten Mehrwert für Kunden. Dieser Anspruch setzt sich nahtlos in der neuen „Egger Kollektion Dekorativ 26+“, deren Marktstart im Februar 2026 erfolgen wird, fort. Mit über 360 Dekor- und Strukturkombinationen sowie Dekor-, Produkt- und Oberflächenneuheiten und digitalen Services reagiert dieses Update der erfolgreichen Handelskollektion flexibel auf aktuelle Markttrends und Kundenbedürfnisse, bietet zugleich Planungssicherheit und stellt ein weltweit einheitliches Dekor- und Produktportfolio bereit.

Die gesamtwirtschaftlichen Aussichten bleiben herausfordernd, wenngleich der Tiefpunkt des Abschwungs allem Anschein nach überschritten wurde. Der anhaltende Preisdruck aufgrund der schwachen Nachfrage wird sich dennoch voraussichtlich auch im laufenden Geschäftsjahr fortsetzen. Daraus ergibt sich auch für das zweite Geschäftshalbjahr 2025/2026 eine gedämpfte Umsatz- und Ergebniserwartung für die Egger Gruppe. Mit der eigenen soliden finanziellen Basis, der zukunftsfähigen Energieversorgung mit eigenen Biomassekraftwerken, den langfristigen Beziehungen mit Kunden und Lieferanten, den jahrelang aufgebauten Produktivitätsvorteilen der Werke und vor allem mit dem Einsatz der über 12.000 Mitarbeitenden sieht Egger die eigene Wettbewerbsfähigkeit als gesichert. Das Familienunternehmen ist überzeugt, damit in einer idealen Ausgangssituation für einen künftigen wirtschaftlichen Aufschwung zu sein.

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