Blum schließt Wirtschaftsjahr mit rund 2,3 Milliarden Euro Umsatz ab

Das Vorarlberger Familienunternehmen Blum schließt das Wirtschaftsjahr 2023/2024 mit einem Umsatz von 2.297,16 Mio. Euro ab. Das sind mit 27,3 Mio. Euro weniger als im Jahr zuvor ein Rückgang um 1,2 Prozent. Der Beschläge-Spezialist begrüße die stabile Entwicklung und setze gleichzeitig auf Stabilität für die 9.294 Mitarbeitenden weltweit, wie es in einer Pressemitteilung dazu heißt.

Philipp Blum, Geschäftsführer der Blum-Gruppe, erläutert die Hintergründe: „Die ersten Monate des vergangenen Wirtschaftsjahres waren für uns und die gesamte Branche herausfordernd. Allerdings zeichneten sich in der zweiten Hälfte des Jahres positive Signale ab und wir nehmen Verbesserungen wahr, auch wenn wir uns nach wie vor in einem schwierigen Marktumfeld befinden. Derzeit liegen vor allem die Kosten für Rohstoffe, Energie und Personal auf einem sehr hohen Level.“ Die Inflation und die damit verbundenen Preissteigerungen spürten auch die Endverbraucher, investierten vorsichtiger, und Neuanschaffungen würden sehr gut überlegt. In weiterer Folge gehe der Ausstattungsgrad von Küchen aktuell leicht zurück, das wirke sich auch auf Beschläge-Hersteller aus.

Geschäftsführer Martin Blum erkennt darin auch Chancen: „Wir sehen die schwierige Marktsituation als Auftrag an uns, noch mehr auf die Bedürfnisse unserer Kunden einzugehen. Unsere weltweit 9.294 Mitarbeitenden arbeiten gemeinsam daran, Blum weiterzuentwickeln und unsere Kunden mit innovativen Produkten zu begeistern.” Während die Situation in Nord- und Zentraleuropa weiterhin herausfordernd bleibe, sieht Blum in Osteuropa eine erfreuliche Entwicklung des Marktes – trotz der schwierigen Rahmenbedingungen. In den Regionen Nord- und Südamerika sowie Asien und Pazifik finde eine stabile Seitwärtsbewegung statt, allerdings erhole sich vor allem die chinesische Wirtschaft nur sehr langsam. Die Region Mittlerer Osten und Afrika zeige weiterhin eine gute Entwicklung.  „Wir sind positiv gestimmt, dass wir mit der Einführung und Vermarktung unserer Neuprodukte die richtigen Impulse setzen”, so Philipp Blum, der weiterhin von einem mittelfristigen Wachstum ausgeht.

Um dieses Wachstum zu ermöglichen, hat Blum auch in diesem Wirtschaftsjahr wieder zukunftsgerichtet Investitionen getätigt: Das Gesamtvolumen im Wirtschaftsjahr 2023/2024 betrug insgesamt 287 Mio. Euro. Ein wichtiger Schritt, den Blum im vergangenen Wirtschaftsjahr gesetzt hat, war der Kauf des belgischen Unternehmen Van Hoecke. Der langjährige Partner und Vertreter für Belgien, Niederlande und Luxemburg wird nun in die Blum-Familie integriert. Zudem wurden weltweit Schauräume überarbeitet beziehungsweise neu eröffnet, wie zum Beispiel in Christchurch, Istanbul, Tunis, Melbourne, Johannesburg oder Tokyo.

Ein Großteil der Investitionen von Blum, in diesem Jahr 182 Mio. Euro, entfallen dennoch auf den Hauptstandort Vorarlberg: Die Erweiterung des Werk 6 in Gaißau wurde abgeschlossen, in Bregenz und Höchst schreitet der Ausbau der Werke voran. Auch im Osten Österreichs hat sich das Familienunternehmen eine langfristige Wachstumsmöglichkeit gesichert: In St. Pölten wird das erste österreichische Blum-Werk außerhalb von Vorarlberg entstehen. Der Beschlägespezialist will in Zukunft eine über 100.000 Quadratmeter große Fläche wiederbeleben. „Einen konkreten Starttermin für das neue Werk gibt es derzeit noch nicht, das hängt von der wirtschaftlichen Entwicklung ab”, erklärt Martin Blum, lobt aber bereits den zukünftigen Standort: „Wir freuen uns, dass wir mit dem Voith-Areal in St. Pölten einen Standort gefunden haben, der sehr gut in unseren europäischen Produktions- und Logistikverbund passt.”

„Unsere wichtigsten Investitionen sind aber die in unsere Mitarbeiter”, unterstreicht Martin Blum. So werden im Herbst wieder über 80 junge Menschen eine Lehre bei Blum beginnen und ein wichtiger Schritt in der Ausbildung neuer Fachkräfte gesetzt. Es gehe aber um mehr als um die reine Ausbildung neuer Mitarbeitender: „Für uns war es klar, dass auch in wirtschaftlich schwierigen Situationen unsere Kollegen an erster Stelle stehen. So konnten unsere Mitarbeitenden auch im vergangenen Jahr auf einen sicheren Arbeitsplatz vertrauen, und dank unserer Flexibilität meisterten wir die anstehenden Aufgaben gemeinsam als Team”, ergänzt Philipp Blum. Davon profitierten neben den Kollegen in Österreich auch die an den vier Produktionsstandorten in den USA, Polen, Brasilien und China, sowie den weiteren 29 Töchtern und Repräsentanzen weltweit.

Ungebrochen bleibe auch die Innovationskraft von Blum: Mit 82 Neuanmeldungen lag Blum 2023 auf Platz zwei im Ranking des österreichischen Patentamtes. Auf der Suche nach neuen Innovationen orientiere sich das Unternehmen, neben den Kundenbedürfnissen, an aktuellen Designtrends. So wurden im April in Mailand auf der EuroCucina, einer der wichtigsten Messen für den Küchenbereich, wieder neue Küchenideen präsentiert – und einige davon mit Blum-Produkten umgesetzt. Auffallend war hier beispielsweise, dass Strom im Möbel immer wichtiger wird.

Für die Zukunft setzt das Familienunternehmen weiterhin auf den Standort Österreich: „Hier liegen unsere Wurzeln, und wir fühlen uns unserer Heimat verbunden”, betont Martin Blum. „Dennoch müssen wir als exportierendes Unternehmen international wettbewerbsfähig bleiben. In Österreich wie auch Europa haben wir derzeit mit einigen Herausforderungen zu kämpfen – etwa mit hohen Lohnkosten, steigenden Energie- und Rohstoffpreisen oder auch der doch oft mühsamen Bürokratie. Wir wünschen uns, dass hier künftig Maßnahmen gesetzt werden, um die Situation für standorttreue Unternehmen wie uns zu verbessern.”

Für die Zukunft rechnen die beiden Blum-Geschäftsführer mit weiteren Herausforderungen, aber auch einer langfristigen Entspannung der Lage: „Wir sind guter Dinge, dass gegen Ende des Jahres 2024 die Konjunktur anzieht und die Nachfrage an unseren Beschlägen wieder zunimmt”, so Philipp Blum und Martin Blum. „Unabhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung werden wir all unsere Energie, unseren Einfallsreichtum und unsere Innovationskraft nutzen, um weiterhin für unsere Kunden ein zukunftsträchtiger Partner und für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein stabiler Arbeitgeber zu bleiben.”

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