Egger Gruppe schließt Geschäftsjahr mit 4,13 Mrd. Euro Umsatz

Die Egger Gruppe blickt zurück auf ein herausforderndes Geschäftsjahr 2024/2025, gekennzeichnet von einem anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Umfeld: Egger erwirtschaftete eigenen Angaben zufolge einen gruppenweiten Umsatz von 4.126,3 Mrd. Euro. Das sind 0,1 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahr – allerdings immer noch deutlich mehr als in den Vor-Corona-Jahren, als der Umsatz unter 3 Milliarden Euro lag. Das EBITDA belief sich auf 541,3 Mio.  Euro (+9,7 % zum Vorjahr). Die EBITDA-Marge betrug 13,1 % (Vorjahr: 11,9 %). Die Eigenkapitalquote liege mit 42,8 % weiterhin auf einem hohen Niveau.

Die Egger Gruppe verfolgt eine langfristige Investitionsstrategie, die auf nachhaltiges Wachstum abzielt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024/2025 wurden insgesamt Investitionen in Höhe von 435,0 Mio. Euro (Vorjahr: 568,6 Mio. Euro) getätigt. Der Fokus lag dabei auf dem Aufbau weiterer Kapazitäten sowie auf Nachhaltigkeitsprojekten. Das derzeit größte Projekt in Umsetzung ist der Ausbau des 2023 übernommenen Werks in Markt Bibart (DE). Bis 2026 investiert die Egger Gruppe dort mehr als 200 Mio. Euro in Nachhaltigkeit, Veredelung und Automatisierung. Die erste Ausbaustufe ist bereits weit fortgeschritten. In wenigen Wochen wird die Inbetriebnahme der neuen Recyclingholz-Aufbereitungsanlage für die Spanplattenproduktion in Markt Bibart beginnen.

Wirtschaftsflaute, schwache Baukonjunktur, globale Konflikte und Unsicherheiten: Die Rahmenbedingungen für das Geschäftsjahr 2024/2025 der Egger Gruppe gestalteten sich durchaus herausfordernd. Trotz dieses wirtschaftlichen Umfelds könne ein sehr solider Geschäftsjahresverlauf berichtet werden. Stabilität in solch volatilen Zeiten sei keineswegs gleichzusetzen mit Stillstand. Dank seiner soliden finanziellen Basis realisiere das Familienunternehmen auch in einem sehr schwachen Marktumfeld wesentliche Wachstumsprojekte und Investitionen in den Aufbau weiterer Kapazitäten sowie in Nachhaltigkeit. In einem der größten Projekte der Branche, der 200-Millionen-Euro-Investition in das Werk Markt Bibart (DE), steht der Abschluss der ersten Ausbaustufe kurz bevor.

„Wir würden uns zwar eine ambitioniertere Entwicklung wünschen, angesichts des wirtschaftlichen Umfelds können wir aber wirklich zufrieden sein. Stabilität in solch volatilen Zeiten ist ein Kraftakt. Dafür gilt unser Dank unseren 11.860 Mitarbeitern. Unser globales Team beweist einmal mehr, dass Egger nicht nur krisenfest ist, sondern Krisen sogar als Chance nutzt“, so Thomas Leissing, Gruppenleitung Finanzen/Verwaltung und Sprecher der Gruppenleitung, bei der Jahrespressekonferenz am Stammsitz in St. Johann in Tirol (AT).

Die Egger Gruppe produzierte im Geschäftsjahr 2024/2025 10,8 Mio. m³ Holzwerkstoffe und Schnittholz (Vorjahr: 10,4 Mio. m3). In den einzelnen Produktbereichen und Märkten waren die Effekte der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in unterschiedlicher Ausprägung spürbar. „Unser Geschäft ist eng an die Baukonjunktur der jeweiligen Länder geknüpft. Eine besonders schwache Entwicklung sahen wir in unseren Kernmärkten in West- und Mitteleuropa. Die schwache Bauwirtschaft drückt die Nachfrage nach unseren Produkten, insbesondere im Bauproduktesegment, aber auch nachgelagert nach unseren dekorativen Produkten. Naturgemäß resultiert diese schwache Nachfrage in einem starken Preis- und Mengenwettbewerb. In diesem Umfeld konnten wir uns aber insgesamt sehr gut behaupten“, so Michael Egger jun., Gruppenleitung Vertrieb/Marketing.

Positiv entwickelten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr vor allem die Märkte in Osteuropa und Übersee, dort besonders Asien. Auch das Werk in Lexington, North Carolina, USA, lieferte eine Ergebnisverbesserung. Der Bereich Decorative Products (Produkte für den Möbel- und Innenausbau) erwirtschafte im Geschäftsjahr 2024/2025 einen unkonsolidierten Umsatz von 3.647,7 Mio. Euro (+0,5 % zum Vorjahr). Der unkonsolidierte Umsatz im Bereich Building Products (Produkte für den konstruktiven Holzbau und Fußboden) belief sich auf 705,4 Mio. Euro (+0,1 % zum Vorjahr).

Seine Kunden verlässlich mit hochwertigen Produkten zu beliefern, stehe für Egger an erster Stelle. Der Anspruch, das Produkt- und Serviceangebot stetig weiterzuentwickeln, brachte zahlreiche Produktneuheiten hervor, etwa die „Egger EcoBox“, die ressourceneffiziente Alternative in Holzrahmenbauwänden. Sie wurde bereits mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie Ressourcen ausgezeichnet. Auch die neue „Egger Fußboden Kollektion 25+“ und zahlreiche innovative Dekor-, Produkt-, Strukturentwicklungen sowie neue Services im dekorativen Bereich schaffen Mehrwert für Kunden. Zentrale Neuheiten sind etwa die Steinanmutungen „Perfect Sense Ambiance“, die Synchronporen-Oberfläche „ST35 Feelwood Canyon“ sowie das rapportlose Halbformat, das neue Maßstäbe in der Reproduktion natürlicher Holzoptiken setzt. Mit seinem „Trend Cast“ präsentiert Egger zudem ein einzigartiges, neues Serviceerlebnis in der Dekorberatung.

Auch die Umsetzung der Klimastrategie mit dem Bekenntnis zu Net Zero bis 2050 bleibt prägend für die Investitionstätigkeit. „71 % unserer eingesetzten Energie werden schon jetzt aus erneuerbaren Quellen bezogen. Der Bau unseres zweiten Kraftwerks in St. Johann in Tirol, mit dem wir aus biogenen Brennstoffen noch mehr erneuerbare Energie erzeugen werden, schreitet gut voran. Unser Werk in Caorso (IT) produziert dank eines neuen Thermalölkessels im Normalbetrieb erdgasfrei. Auch drei neue Timberpak Recyclingsammelstandorte konnten wir im Geschäftsjahr in Betrieb nehmen und unsere Aufbereitungskapazitäten in unseren Werken erweitern“, fasst Hannes Mitterweissacher, Gruppenleitung Technik/Produktion, die vielen Schritte und Anstrengungen zusammen, die den ökologischen Fußabdruck des Unternehmens nach und nach verkleinern werden. Schon jetzt stammen 66 % des von Egger in seinen Holzwerkstoffen eingesetzten Holzes aus Recycling oder Nebenprodukten der Sägeindustrie.

Das Feld Lieferperformance steht bei Egger von 2025 bis 2028 im besonderen strategischen Fokus. Hintergrund sind die steigenden Anforderungen an Termintreue, Transparenz und Flexibilität in einem zunehmend komplexen Marktumfeld. „Unser erklärtes Ziel ist es, für unsere Kunden den besten Service in unserer Branche zu bieten. Dabei spielt die Lieferperformance eine zentrale Rolle. Viele interne Abläufe und verschiedene Abteilungen müssen gut zusammenspielen, damit alles im Order-to-Cash-Prozess reibungslos läuft und die Kunden positive Erfahrungen mit Egger machen“, so Frank Bölling, Gruppenleitung Logistik. Aktuell werden Bestell- und Lieferprozesse, Rollen und Verantwortlichkeiten sowie Systeme und die generierten Daten ganz genau analysiert und entsprechende Handlungspakete abgeleitet.

Gesamtwirtschaftlich gesehen ist weiterhin mit schwacher Konjunktur, verhaltener Nachfrage im Bausektor und durchaus herausfordernden geopolitischen Rahmenbedingungen zu rechnen. Die Umsatz- und Ergebniserwartungen für Egger fallen entsprechend verhalten aus. Es gibt jedoch erste Anzeichen einer wirtschaftlichen Stabilisierung. „Für eine Markterholung sind wir bestens aufgestellt. Mit unserer hochmodernen industriellen Basis haben wir große Produktionsvorteile geschaffen, die wir entsprechend nutzen werden. Das klare Ziel für das laufende Geschäftsjahr ist es, unsere Kapazitäten maximal auszulasten. Gemeinsam mit unserer internationalen Belegschaft von rund 12.000 Mitarbeitern und unseren Kunden weltweit wollen wir weiter nachhaltig wachsen“, so die Gruppenleitung geeint.

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