Grass Guided Press Tour: Wohngesundheit durch Design

Die Beziehung zwischen dem Menschen und dem Raum, der ihn umgibt, stand jetzt auf der diesjährigen Grass Guided Press Tour im Fokus. Das Event, das traditionell anlässlich der Küchenmeile stattfindet, widmete sich dem Thema Wohngesundheit. Wie sieht es mit der Wohnraum-Gestaltung aus, mit dem Design von Küchen- oder Wohnmöbeln, mit den Gegenständen, die uns Tag für Tag umgeben? Auf den Stationen bei fünf Herstellern wurden Beispiele für gelungenes Design gezeigt. Wie das Thema Wohnpsychologie Design, Form und Funktion neuer Kollektionen beeinflusst, erläuterten Harald Klüh, Global Brand Manager von Grass, und Barbara Busse, Gründerin von Future+You, einer weltweit tätigen Foresight- und Design-Agentur aus Ostwestfalen.

Busse zufolge suchen Menschen Sicherheit, indem sie in Einrichtungselemente anderer Jahrzehnte eintauchen, oder sich mit der Zukunft beschäftigen. Begonnen habe dies mit Corona, als das Zuhause an Wichtigkeit gewann. Wie sich das in Trends auswirkt, sei individuell. Zwei Pole hat Barbara Busse ausgemacht: Zum einen sei es die Nostalgie, die ein Gefühl der Vertrautheit und Wärme vermitttle. Der andere Pol, den junge Gestalter für sich erschließen und der Messen in Mailand und Eindhoven dominiert, sei der Eco-Futurismus: „Der Einsatz nachhaltiger und zirkulärer Materialien in Verbindung mit künstlichen Farben, computergenerierten Formen und Architekturen.‟ Dreamscape, so der Name des Trends, sei ebenso Abkehr von den Stilwelten der Elterngeneration, wie er eine Reaktion auf die Klimakrise darstelle.

Barbara Busses Unternehmen Future+You hat als Innovationspartner der area30 eine Ausstellung für zirkuläre Materialien für die Produktentwicklung konzipiert – Produkte also, die Busse zur Steigerung des Wohlbefindens sinnvoll findet. Außerdem organisiert das Beratungsunternehmen Future Talks: eine Reihe von Panels rund um relevante Themen wie künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit und die Küche der Zukunft. In der Hausausstellung von Häcker Küchen etwa, wo in diesem Jahr alles unter dem Messemotto „Pure Inspiration‟ läuft, wurde ein gesonderter Bereich geschaffen, in dem es um neue Wohnraumplanungen geht: Neben der Lackkompetenz, die Farbvielfalt ermöglicht, finden sich Themen wie Wohngesundheit und Nachhaltigkeit wieder.

SieMatic hingegen präsentierte zur Messe Neuheiten, von denen ein Highlight die neue Generation der „SieMatic S2“ darstellt – mit einer Vielzahl von ästhetischen und funktionalen Weiterentwicklungen. In ihr finden sich exemplarisch Trends wie: Individualität und Personality in Raumplanungskonzepten, Langlebigkeit und Nachhaltigkeit in Design und Funktion sowie – von Raum- und Küchengrößen unabhängige – Variabilität und Nutzen. Wohnpsychologie fließe in diese Entwicklungen ganz natürlich ein, hieß es bei der Tour. „SieMatic ist in über 75 Ländern aktiv und versucht, die Küchenwünsche unterschiedlichster Menschen zu erfüllen‟, so Jörg Overlack, Leiter Marken- & Unternehmenskommunikation bei SieMatic. „Dafür muss man bereit sein, über den Tellerrand zu schauen und persönliche Präferenzen zur Seite zu schieben.‟

Vielfalt ist das Zauberwort – und nicht in der rein oberflächlichen Form, die jahrelang einer der Haupttrends der Branche war. Jeder Kunde sei anders und brauche unterschiedliche Größen, Farben oder Formen, um sich wohlzufühlen. Das sei, was Rotpunkt Küchen fördern will. Unter dem Motto „Welcome home‟ soll Kunden ein Gefühl des „Nachhausekommens‟ vermittelt werden. Klimafreundliche Materialien und matte, unempfindliche Oberflächen trügen hier ihren Teil zum Wohlfühlfaktor bei. Schock hingegen inszeniert im „Home of Colourful‟, wie das Messemotto lautet, Produkte in einem farbenfrohen Lifestyle-Ambiente, das Farbe und Individualität in Küchen bringt – im Stil der jüngsten Werbekampagne mit Rock-Ikone Iggy Pop. „Die Küche als zentraler, offener Ort des Zuhauses wird zum Design-Highlight‟, sagte Schock-CSO Sven-Michael Funck.

Bei Leicht Küchen hingegen liegt der Fokus auf der „Architekturküche“: Der Raum und die Art der Möblierung selbst seien essenzieller Bestandteil der Architektur. Das richtige Verhältnis der Proportionen, der sichtbaren Flächen, das Volumenverhältnis der verschiedenen Möbelkörper sowie die Material- und Farbsprache seien von Bedeutung für eine zeitlos ästhetische Wirkung. Dies zeige sich in der neuen Kollektion „Bahia“ ebenso wie in „Kyoto“, mit dem das Unternehmen den „Japandi‟-Stil aufgreift: eine Symbiose von Minimalismus und Wohnlichkeit. Entscheidend fürs Wohlbefinden sei die ganzheitliche Planung. „Wohnen und Wohlbefinden sind eng verzahnt‟, betonte Stefan Waldenmaier, Vorstandsvorsitzender der Leicht Küchen AG. „Mit unserer Kompetenz im Innenausbau in Tradition des Schreinerhandwerks lassen sich nahezu alle Wohnbedürfnisse der jeweiligen Bewohner umsetzen.“ Design, Form und Funktion gingen Hand in Hand; ein ganzheitliches Lebensraum-Konzept bringe optisch Ruhe fürs Empfinden.

„Ich finde faszinierend, wie unterschiedlich und vielseitig unsere Partner das Thema angehen‟, bilanzierte Harald Klüh am Ende der Tour. „Genau das ist der Schlüssel: den Menschen so zu nehmen, wie er ist, und ihn so wohnen zu lassen, wie er möchte, also nachhaltige Vielfalt anzubieten.“ Damit sei bereits ein großer Schritt in Richtung gesundheitsförderliches Wohnen getan.

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