Hausmesse-Format Tech-Together: Teilnehmer zufrieden mit Resonanz
In Ostwestfalen-Lippe ist jetzt die Tech-Together zu Ende gegangen. An zwei Tagen präsentierten sich namhafte Anbieter mit Maschinen-, Anlagen- und Zuliefererkompetenz im Bereich Holzbearbeitung. Das Hausmesse-Format fand zum dritten Mal statt. Mit dabei waren Düspohl Maschinenbau, Heinrich Kuper, Hymmen, Jowat, Karl Heesemann, Koch Technology und Lehbrink Spezialmaschinen, MB Maschinenbau sowie Wehrmann Holzbearbeitungsmaschinen.
„Vor allem der erste Tag der Tech-Together war überaus zufriedenstellend, da wir Besuche von namhaften Entscheidungsträgern hatten“, zog Heiko Dowe, Sales Manager bei MB Maschinenbau aus Herford, Bilanz. Für Neuprojekte habe man mit den Kunden auf der Lackschleifmaschine „Roba Split Belt“ Flächen geschliffen und mit der „Roba Anti Dust“ Teile gereinigt. Highlight der Hausmesse war die Neuentwicklung „Roba Orbital“, die Dowe zufolge auch schon US-Kunden gefunden hat. Sie stehe nun bald vor den Abnahme-Tests, in die „eventuell noch weitere kundenspezifische Ideen einfließen werden“. MB Maschinenbau verspreche sich hier großes Markt-Potential, da das Feedback sehr positiv sei.
Auch ein erfolgreicher Generationenwechsel konnte bei MB Maschinenbau vermeldet werden. Seit dem Sommer hat Ronald Busch die Position als Geschäftsführer an seine beiden Söhne Jonas und Jannik Busch (Foto) übergeben. Ronald Busch habe weiterhin beratende Funktion inne und werde seine langjährige Maschinenbau-Erfahrung einbringen, so Dowe. 1992 hatte er das Unternehmen gegründet. MB Maschinenbau ist international aufgestellt und vertreibt seine Maschinen weltweit. „Daher sind nationale Konjunktur-Zyklen nicht ausschlaggebend – wir haben stets eine gute bis sehr gute Auslastung“, berichtete Heiko Dowe zur derzeitigen Marktlage.
Cigdem Kurar, für Marketing & Communication bei der Karl Heesemann Maschinenfabrik aus Bad Oeynhausen zuständig, war mit der regionsübergreifenden Hausmesse ebenfalls zufrieden. „Wir hatten kein Programm und sind da ganz offen rangegangen“, resümierte sie. So habe es Betriebsbesichtigungen gegeben, die Anlass zu zahlreichen guten Gesprächen boten.
Die Heinrich Kuper GmbH in Rietberg zeigte sich auf der Tech-Together „bereit für Industrie 4.0“ und gewährte den Besuchern an zwei Tagen Einblicke in neueste Entwicklungen im Furnierbereich – wie etwa das Industrie 4.0-Modul und eine neue Deckfurnier-Linie für die industrielle Sperrholzproduktion. „Letztere setzt geschältes Furnier in Deckfurnier-Qualität zusammen“, so Kuper-Geschäftsführer Gerd Meurer. Mit Hilfe der neuesten Kamera-Technologie würden Fehlstellen erkannt und ausgeschnitten. Thema war neben dem Angebot „Kuper Retrofit ZFS“ zur Überarbeitung bewährter Technik mit neuer Eckelmann-Steuerung unter anderem auch das neue Joint-Venture mit Ferwood. „Kunden müssen jetzt nicht mehr nach Italien reisen, um gebrauchte Maschinen von Ferwood zu kaufen“, erläuterte Meurer. Die Zusammenarbeit ermögliche es, den gesamten Prozess von Deutschland aus anzubieten. Die Resonanz auf die Hausmesse sei gut gewesen, bilanzierte Dominique Rothländer, bei Kuper für Marketing & Sales zuständig. An beiden Tagen habe man rund 50 Interessierte empfangen.
Auch die Hymmen Maschinen- und Anlagenbau aus Bielefeld lud bereits zum dritten Mal zur Tech-Together ins Technikum nach Rödinghausen ein. Das Format habe sich etabliert und finde immer größeren Zuspruch, bestätigte Dr. Anke Pankoke, Head of Marketing/PR bei Hymmen. So konnten Interessierte etwa die Produktion der neuesten „Hymmen-Kollektion 2024“ an der Digital Lacquer Embossing (DLE)-Linie verfolgen. Zum hautnahen „Touch and Feel“ lagen Beispiele von Fußbodenmustern bereit. Spannend für die Besucher war auch, den digitalen Dekordruck unterschiedlichster Technologien direkt an den Maschinen zu begutachten.
Ein weiteres Highlight für Hymmens Engineered-Wood-Kunden befand sich in der Nachbarhalle. Dort besichtigten sie die die neu gebaute Laborpresse, an der unter anderem Pressverfahren für Engineered-Wood-Plattenprodukte wie SWP, Plywood/Sperrholz getestet wurden. Die Technologie schloss auch einen individuell realisierten Leimauftrag mit ein. An der Doppelbandpresse nebenan gab es CPL und andere mit dieser Technologie hergestellte Produkte zu sehen. Überdies wurden mit der Lack-Finishing-Technologie von Hymmen (Calender Coating Inert, CCI) Spiegelhochglanz- sowie Supermatt-Oberflächen hergestellt. Wichtiges Thema war schließlich die Weiterentwicklung des MES-Systems „smart2i“ zur Digitalisierung von Produktionen. „Auf der Messe konnten wir jetzt schon Anwender-Beispiele bringen“, berichtete Pankoke von „tollen Kunden-Erfolgen mit dieser Software-Lösung“.
Die Koch Group aus Leopoldshöhe präsentierte in diesem Jahr eine Auswahl an Kundenprojekten und gab Einblicke in Neuentwicklungen mit dem Schwerpunkt „flexible Bohrlösungen“, die in nächster Zeit auf den Markt gebracht werden. Erste sichtbare Früchte trug die Zusammenarbeit von Koch mit der Ulrich Rotte Anlagenbau und Fördertechnik GmbH. Rechtzeitig zur Hausmesse hatten die Unternehmen Kochs einseitige Bohr- und Dübeleintreibmaschine „Sprint Base Line“ mit einem Fanuc-Robot „CRX-25iA“ zusammengebracht. Hintergrund ist, dass der Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen Koch und der Anlagenbauer Rotte ihr Angebotsspektrum in Sachen Automatisierung bündeln, um Bearbeitungszellen aus einer Hand anzubieten.
„An zwei Tagen hatten wir rund 120 Besucher“, zog Ann-Kathrin Tjo, Innendienstleitung/Head of Inside Sales Department & Marketing bei Koch, Bilanz. Viele seien aus der näheren Umgebung, also aus OWL, nach Leopoldshöhe gekommen. Manche hätten auch an den Folgetagen nach der Tech-Together noch vorbeigeschaut. Lehbrink zeigte neben Kundenprojekten im Bereich Türzargenbearbeitung und Rückwandfalten/Faltdekore in erster Linie Neuentwicklungen unter anderem im Bereich „Leimscharnier zum Verkleben von Rückwänden mit Möbelseitenteilen“ und Konzepte für minimale Rüstzeiten. Jowat hingegen war bei den teilnehmenden Unternehmen mit Produkt-Managern vor Ort, die mit Interessierten über das aktuelle Produktportfolio des Klebstoff-Herstellers aus Detmold ins Gespräch kamen.
Unterstützt wird die „Tech-Together – Woodworking Competence“ traditionell vom Branchen- und Kompetenz-Netzwerk OWL Maschinenbau. Letzteres schrieb auf LinkedIn nach den zwei Tagen: „Was 2021 als gemeinsame Initiative von engagierten Maschinen- und Anlagenbauern aus OWL ins Leben gerufen wurde, entwickelt sich mittlerweile zu einer festen Größe in der Holzbearbeitungsbranche. Es geht darum, Innovationen zu zeigen, sich auszutauschen und gemeinsam die Zukunft der Holzbearbeitung zu gestalten – und genau diesen Spirit haben wir auch dieses Jahr wieder gespürt!“
Tatsächlich ist die Tech-Together eine Initiative, die seit 2021 Holzbearbeitungstechnologie mit Kunden zusammenbringt. Hintergrund war ursprünglich der coronabedingte Wegfall wichtiger Events, die dem persönlichen Austausch dienen. Nach der zweiten Auflage im Jahr 2022 wechselte die Veranstaltung in den Zwei-Jahres-Rhythmus. Dadurch, dass von allen Unternehmen zeitgleich Einblick in innovative Neuentwicklungen gewährt wird, erhalten Kunden einen Anreiz, die Region zu bereisen und dabei mit möglichst vielen Anbietern in Kontakt zu treten.
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