Homag: 2023 mit leichtem Umsatz-Wachstum und Auftragsschwäche

Die Homag Group konnte im Geschäftsjahr 2023 eigenen Angaben zufolge hohe Werte bei Umsatz und dem Ergebnis vor Sondereffekten erzielen. Im deutlich gesunkenen Auftragseingang zeige sich allerdings die Nachfrageschwäche, die seit dem dritten Quartal 2022 andauert. Ihren Umsatz konnte die Homag Group nach vorläufigen Zahlen gegenüber dem sehr hohen Vorjahreswert nochmals leicht auf 1.625 Mio. Euro (Vorjahr: 1.602 Mio. Euro) steigern. „Wir haben von unserem hohen Auftragsbestand zu Jahresbeginn profitiert, den wir sukzessive abgearbeitet haben. Hinzu kam ein Zuwachs im Servicegeschäft“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Dr. Daniel Schmitt. Dementsprechend habe sich der Auftragsbestand zum 31. Dezember 2023 auf 841 Mio. Euro (31.12.2022: 1.102 Mio. Euro) reduziert. Das leichte Umsatzwachstum zeige sich auch im Ergebnis vor Sondereffekten, das sich um rund vier Prozent auf 129,7 Mio. Euro (Vorjahr: 124,8 Mio. Euro) erhöht hat. Die Steigerung führt die Homag Group auch auf die Effizienzverbesserungen der Vorjahre und Kostensenkungen angesichts der Marktabschwächung zurück. Trotz eines Großauftrags aus China zum Jahresende habe sich der Auftragseingang 2023 gegenüber dem Vorjahr, das noch von der pandemiebedingten Sonderkonjunktur in der Möbelindustrie geprägt war, deutlich um rund 18 Prozent auf 1.395 Mio. Euro (Vorjahr: 1.706 Mio. Euro) verringert.
„Wir haben es mit einer ausgeprägten zyklischen Marktschwäche zu tun, in deren Folge die Bestellungen stark abgenommen haben“, erläutert Dr. Daniel Schmitt. „Im Möbelbereich haben wir eine Abschwächung der Konjunktur erwartet, hatten allerdings im Holzhausbau mit einer besseren Entwicklung gerechnet. Der starke Zinsanstieg hat zu einer Krise der Bauwirtschaft geführt, die die Investitionen in Produktionstechnik für Holzbauelemente deutlich gebremst hat.“ Auf diese Schwäche im Auftragseingang habe die Homag Group im November 2023 mit einem Maßnahmenpaket zur Kapazitätsanpassung reagiert, um Verluste im laufenden Jahr zu vermeiden. Kernpunkt war der Abbau von weltweit rund 600 Stellen, um die Fixkosten zunächst um 25 Mio. Euro und ab 2025 um insgesamt 50 Mio. Euro pro Jahr zu senken. Die Sonderaufwendungen dafür betrugen gut 50 Mio. Euro und wurden weitestgehend im vierten Quartal 2023 gebucht. Dadurch habe sich das EBIT nach Sondereffekten auf 71,1 Mio. Euro (Vorjahr: 107,5 Mio. Euro) reduziert. „Wir erwarten eine generelle Marktbelebung nicht vor Ende 2024 und rechnen aus heutiger Sicht mit einem Auftragseingang im laufenden Geschäftsjahr, der höchstens das Niveau des Vorjahres erreichen wird“, so Dr. Daniel Schmitt. „Infolge der anhaltenden Auftragsschwäche gehen wir von einem starken Umsatz- und Ergebnisrückgang aus. Mit unseren Maßnahmen zur Kapazitätsanpassung wollen wir unsere Flexibilität nachhaltig erhöhen, damit zukünftige Marktschwankungen geringere Auswirkungen auf den Ertrag haben“, so Schmitt weiter.
Aktuelles
Siempelkamp: Daniel Bacic übernimmt Büro-Leitung in Bangkok
Anfang 2024 gründete Siempelkamp seinen dritten Standort im südostasiatischen Raum. Das Büro in Bangkok zielt darauf ab, die langlebigen und erfolgreichen Beziehungen zu Kunden in der Region zu stärken. Ab Januar 2026 übernimmt Daniel Bacic…
Weiterlesen ›König + Neurath setzt auf Sanierung in Eigenverwaltung
Der Vorstand der König + Neurath AG mit Sitz in Karben hat am 17. November beim Amtsgericht Frankfurt am Main ein Eigenverwaltungsverfahren beantragt. Ziel dieses Verfahrens ist es, den seit 100 Jahren ausschließlich in Deutschland…
Weiterlesen ›Interprint Spanien: Genaro Souto und Leszek Reginis als neue Spitze
Mit Wirkung zum 1. Januar 2026 werden Genaro Souto und Leszek Reginis zu Geschäftsführern von Interprint Spanien ernannt. Während Souto seit 2001 im Unternehmen tätig und für Finanzen und Verwaltung verantwortlich ist, verfügt Reginis über…
Weiterlesen ›Möbelindustrie: Umsatzminus von 4,3 Prozent in ersten neun Monaten
Die deutsche Möbelindustrie hat in den ersten neun Monaten dieses Jahres laut amtlicher Statistik 11,7 Milliarden Euro umgesetzt, ein Minus von 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Im Inland sank der Umsatz um 5,4 Prozent auf…
Weiterlesen ›Aktuelle Ausgaben:

In der HK 5/25 erwarten Sie zahlreiche exklusive Interviews und Reportagen aus der Möbel- und Zulieferindustrie. Weitere Schwerpunkte: die Specials Beschläge, Licht und Polster mit Neuheiten von der Sicam 2025. Dem Heft liegt das Supplement „MDF-Magazin 2025“ bei.
Die aktuelle HK-Ausgabe und die Supplements sind exklusiv für unsere Print-Abonnenten und deshalb online nicht verfügbar. Ältere Ausgaben finden Sie in der Rubrik E-Magazine.
