Küchenmöbelindustrie sorgt sich wegen Krise im Wohnungsbau

Die deutsche Küchenmöbelindustrie reagiert mit großer Besorgnis auf den im „Frühjahrsgutachten des Rats der Immobilienweisen“ prognostizierten dramatischen Einbruch der Wohnungsfertigstellungen. „Die Krise im Wohnungsbau entwickelt sich für unsere Hersteller zu einer sehr ernsten Belastung“, stellt Jan Kurth, Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Küchenmöbelindustrie, fest. Erfahrungsgemäß ziehe der Bezug eines Neubaus – neben der Erstausstattung – durch Folgeumzüge den Kauf von zwei bis drei weiteren Küchen nach sich. „Es bedarf dringend weiterer Maßnahmen zur Stärkung der Baunachfrage, darunter eine höhere Neubauförderung des Bundes, eine Senkung der Grunderwerbsteuer durch die Bundesländer sowie die im Wachstumschancengesetz vorgesehenen steuerlichen Anreize über die degressive Abschreibung“, fordert Kurth.
Die deutsche Küchenmöbelindustrie leidet weiterhin unter einer schwachen Auftragslage in Folge der Konsumzurückhaltung der Verbraucher. Im Januar 2024 sanken die Auftragseingänge der Küchenmöbelhersteller nach Stückzahlen im Durchschnitt um 14 Prozent, wie die verbandsinternen Auswertungen zeigen. Im vergangenen Jahr war beim mengenmäßigen Auftragseingang ein Rückgang von rund 11 Prozent verzeichnet worden. „Dieses Absatzminus zeigte bereits im vergangenen Jahr die hohe konjunkturelle Betroffenheit der Branche und spiegelt die angespannte Marktlage deutlich realistischer wider als der vom Statistischen Bundesamt gemeldete Umsatzrückgang von 0,3 Prozent“, stellt Kurth fest.
Der Rat der Immobilienweisen konstatiert in seinem jetzt veröffentlichen Frühjahrsgutachten eine tiefe Krise des Wohnungsneubaus. Die Zahl der jährlichen Baufertigstellungen werde angesichts der gesunkenen Baugenehmigungszahlen und unter Berücksichtigung der Bauzeiten bis 2025 voraussichtlich auf rund 150.000 sinken. Das Ifo-Institut rechnet bis 2026 mit einem Rückgang der Zahl der jährlich neu gebauten Wohnungen um 35 Prozent. Nach Schätzungen des Zentralen Immobilien Ausschusses fehlen in Deutschland bereits in diesem Jahr mehr als 600.000 Wohnungen. Bis 2027 werde die Zahl auf 830.000 steigen.
Aktuelles
Homag: Leicht reduzierter Umsatz und rückläufige Aufträge
In den ersten drei Quartalen 2025 verzeichnete die Homag Group eine deutliche Ergebnissteigerung aufgrund der realisierten Kostensenkungen. Die weiterhin schwache Marktentwicklung in der Möbelbranche zeigt sich im rückläufigen Auftragseingang und einem leicht reduzierten Umsatz. Der…
Weiterlesen ›100 Jahre Paul Maschinenfabrik: Vom Tüftler zur KI-Technologie
Ein rundes Jubiläum: Die Paul Maschinenfabrik feiert 2025 ihren 100. Geburtstag. Ihre Geschichte begann 1925, als Max Paul im Haus seines Vaters in Dürmentingen eine mechanische Werkstätte einrichtete. Hier produzierte er zunächst Spezialmaschinen für die…
Weiterlesen ›Schorn & Groh: Sven Görgen folgt auf Axel Groh in Geschäftsführung
Nach über vier Jahrzehnten im Unternehmen verabschiedet sich Axel Groh aus der Geschäftsführung der Schorn & Groh GmbH. Der 68-Jährige, der seit 1985 das Unternehmen und die Branche entscheidend mitgestaltet hat, übergibt die Leitung an…
Weiterlesen ›Hettich fördert Perspektiven durch Bewerbertag in Berlin
Im Zuge der geplanten Schließung des Hettich-Standorts in Berlin fand jetzt ein besonderer Bewerbertag statt – mit einer umgekehrten Perspektive: Nicht die Mitarbeitenden bewarben sich bei Unternehmen, sondern elf regionale Arbeitgeber kamen zu Hettich, um…
Weiterlesen ›Aktuelle Ausgaben:

In der HK 5/25 erwarten Sie zahlreiche exklusive Interviews und Reportagen aus der Möbel- und Zulieferindustrie. Weitere Schwerpunkte: die Specials Beschläge, Licht und Polster mit Neuheiten von der Sicam 2025. Dem Heft liegt das Supplement „MDF-Magazin 2025“ bei.
Die aktuelle HK-Ausgabe und die Supplements sind exklusiv für unsere Print-Abonnenten und deshalb online nicht verfügbar. Ältere Ausgaben finden Sie in der Rubrik E-Magazine.
