Staud und Leuwico: Suche nach Investoren bislang erfolglos
Der Geschäftsbetrieb des Möbelherstellers Staud mit Sitz in Bad Saulgau (Baden-Württemberg) muss ohne einen Investor im Februar eingestellt werden. „Wir tun alles, was möglich ist, um das seit längerem auch durch die Krise der Branche wirtschaftlich angeschlagene Traditionsunternehmen und die Arbeitsplätze zu erhalten. Bis zuletzt werden nach einem intensiven M&A-Prozess mit den Interessenten und Sicherheitengläubigern intensive Verhandlungen geführt. Eine Einigung konnte – Stand heute – noch nicht erzielt werden. Klar ist aber: Ohne einen Investor ist die Fortführung des Geschäftsbetriebs wegen der anhaltenden Verluste und der komplexen ,Just in Time Produktion´ nicht möglich“, sagte Dr. Dietmar Haffa, der vorläufige Insolvenzverwalter, jetzt.
Ende Januar läuft der Insolvenzgeldzeitraum für Staud aus. Aus eigener Kraft könne das Unternehmen die Löhne und Gehälter ihrer Mitarbeitenden aber mit dem Blick auf die auch marktbedingt deutlich zurückgehenden Umsätze bei immer schlechter werdenden Margen, die auch ein maßgeblicher Grund für den Insolvenzantrag waren, auf längere Zeit nicht erwirtschaften, wie es dazu heißt. Daher wären das Herunterfahren und die Einstellung des Geschäftsbetriebs alternativlos. „Bereits seit längerem ist der Möbelmarkt in Deutschland stark rückläufig, was insbesondere bei Herstellern wie Staud auch aufgrund des konzentrierten Abnehmermarktes und der Notwendigkeit zur Auslastung der auf Menge optimierten Produktion und Logistik dazu führt, dass Erträge nicht mehr nachhaltig erwirtschaftet werden können“, sagt Haffa. „Wir sehen in der Branche einen immer weiter voranschreitenden Konzentrationsprozess, der letztlich auch vor Traditionsunternehmen wie Staud nicht Halt macht.“
Auch für den Möbelhersteller Leuwico fungiert Haffa als vorläufiger Insolvenzverwalter. Auch hier tue er weiterhin alles dafür, eine Fortführungslösung für das Unternehmen und den Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze zu finden. „Zur Stabilisierung des Umsatzes ist ein Investor, der auch neue Aufträge und ein Konzept für den Standort mitbringt, von zentraler Bedeutung“, betonte er. Bereits kurz nach dem Insolvenzantrag haben Haffa und sein Team daher die Suche nach einem potentiellen Investoren gestartet und verhandelten derzeit mit mehreren Interessenten, wie es in einer Mitteilung dazu heißt. Dabei arbeiteten Haffa und sein Team eng mit der Geschäftsleitung von Leuwico zusammen. Der Geschäftsbetrieb des Herstellers für Büroeinrichtungen sowie spezielle Leitstellenmöbel und die Produktion am Standort in Meeder (Oberfranken) laufen unterdessen normal weiter. Haffa und die Geschäftsleitung haben die Belegschaft bereits über die aktuelle Situation und das weitere Vorgehen informiert. Die Löhne und Gehälter der rund 100 Mitarbeitenden müssen ab Februar wieder aus dem laufenden Geschäftsbetrieb erwirtschaftet werden, da das Insolvenzgeld Ende Januar ausläuft. Sowohl Staud, als auch Leuwico, gehören zur Vivonio-Group.
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