Klarer Fokus auf Premium-Marken
Die Koelnmesse hat ihre Veranstaltungen im Möbel- und Einrichtungssegment neu konzipiert. Ergänzend zur IMM Cologne feiern vom 26. bis 29. Oktober 2025 die Interior Design Days Cologne (IDD Cologne) Premiere. Die HK sprach mit IDD-Messe-Director Maik Fischer und Creative Director Dick Spierenburg über das neue Format und die Erwartungen.

Herr Fischer, Herr Spierenburg, was bietet das neue Format IDD Cologne der Branche?
Fischer: Die IDD Cologne ist als Premium-Veranstaltung positioniert, die sich angebotsseitig insbesondere an die Marken-Hersteller von hochwertigen Produkten aus den Bereichen Wohnmöbel, Outdoormöbel, hochwertige Matratzen- und Betthersteller, Küchen, Badmöbelhersteller & Armaturen, dekoratives Licht, Bodenbelag & Wanddekoration sowie Textilien & Teppiche wendet.
Spierenburg: Mit der teilweisen Co-Location der „FSB & Aquanale“ können zusätzlich noch Hersteller im Bereich von Wellness & Sauna kennengelernt werden.
Warum braucht es neben der neu konzipierten IMM Cologne eine weitere Plattform?
Fischer: Die IDD Cologne und die neue IMM Cologne grenzen sich künftig klar in Bezug auf Aussteller und Besucher ab. Daher braucht es aus unserer Sicht – aber auch aus Sicht der Industrie – künftig zwei getrennte Veranstaltungen, die zielgerichtet ihre jeweiligen Marktsegment ansprechen. In Abgrenzung zur IDD Cologne konzentriert sich die IMM Cologne ab Januar 2026 jährlich auf den konsumorientierten Bereich (unteres und mittleres Preissegment) – und damit besucherseitig stark auf die Großfläche im Möbelhandel. Neben der Premium-Positionierung der IDD Cologne wird diese künftig alternierend mit der Orgatec stattfinden, jeweils in den ungeraden Jahren. Somit haben die Premium-Hersteller die Möglichkeit, sich auch an die Zielgruppe „Work Spaces“ der Orgatec alle zwei Jahre zu wenden, ohne ihre Präsenz in den Zielgruppen zu vernachlässigen.
Welche Zielgruppen spricht die IDD Cologne denn konkret an?
Fischer: Besucherseitig richtet sich die IDD Cologne übergreifend an den gesamten europäischen Home- und Hospitality-Bereich. Das bedeutet, sie spricht konkret den Premium-Möbeleinzelhandel, Objekteinrichter, Hospitality Planer & Einkäufer (Hoteleinrichter), Interior Professionals (Architekten, Planer, Innenarchitekten, Designer), Corporate VIPs & Facility Management (Entscheider zur Ausstattung in Unternehmen), Real Estate & Immobilien an. Aber auch fachinteressierte Endkunden, das heißt Privatbesucher sind auf der IDD Cologne gerne gesehen.
Ist der Termin im Oktober eine Reaktion auf den Entwicklungszyklus der Möbelindustrie, die im Herbst ihre neuen Modelle vorstellt? Oder warum findet die IDD Cologne nicht parallel mit der IMM statt?
Fischer: Es war der ausgesprochene Wunsch der ausstellenden Industrie und des VDM, eine separate Veranstaltung für die Premium- und Markenhersteller zu entwickeln. Zusätzlich ist es das Ziel, einen festen Rhythmus alternierend mit der schon lange im Oktober stattfindenden Orgatec zu etablieren.
Sie versprechen ein „neuartiges und besonderes Erlebnis für die gesamte Interior-Design-Branche“. Was unterscheidet die IDD Cologne von bisherigen Formaten?
Spierenburg: Wir wollen am Standort Köln, als etablierter Messeplatz für die Möbel- und Interior-Design-Industrie, mit der IDD Cologne ein neues Format etablieren, dass sich an die sich veränderten Anforderungen am Markt anpasst, ohne auf Bewährtes und Erfolgreiches zu verzichten. Das zentrale Element ist sicherlich die klare Fokussierung auf die Premium- und Markenhersteller, die mit ihren Produkten ein spezifisches Fachpublikum ansprechen. Hier wollen wir die Breite des Marktes bestmöglich abbilden.
Fischer: Darüber hinaus erweitern bzw. fokussieren wir angebotsseitig die Zielgruppen, zum Beispiel um die Themen Premium-Outdoor-Möbel, dekoratives Licht, Badmöbel und Armaturen sowie Wohnaccessoires. Und wir werden die IDD Cologne in die Stadt Köln tragen, und planen mit der „idd downtown“ ein Format in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Premium-Händlern in Köln. So soll Köln wieder zu einer lebendigen Interior-Design-Metropole werden, die Lust auf Wohnen macht. Bewährtes bewahren wir, so zum Beispiel die hochwertige Rahmengestaltung und ein ansprechendes Eventprogramm, außerdem den klaren Business-Fokus.
Neben Markenmöbeln soll das Angebot weitere Sparten wie zum Beispiel Beleuchtung umfassen. Wollen Sie auch die Zulieferindustrie als Aussteller gewinnen?
Fischer: Es geht uns hier nicht um die Zulieferer, die auf der Interzum ausstellen, sondern um die Hersteller von dekorativem Licht im Premium-Segment.
Wie muss die IDD laufen und wie viele Besucher und Aussteller muss sie anziehen, damit Sie am 30. Oktober von einer gelungenen Premiere sprechen können?
Fischer: Ich glaube nicht, dass allein nackte Zahlen über den Erfolg der Veranstaltung entscheiden werden. Unser Ziel wird erreicht sein, wenn sowohl die teilnehmenden Aussteller als auch Besucher sagen werden, dass sich ihre Teilnahme in Köln gelohnt hat. Und ausstellerseitig haben wir bereits jetzt schon Zusagen von zum Beispiel COR, Interlübke, Bretz, Draenert, Kettnaker, Bielefelder Werkstätten/ JAB oder Scholtissek, um nur ein paar Namen zu nennen. Und wir sind jetzt erst richtig in die Marktkommunikation gestartet, sodass sich das Ausstellerfeld schnell erweitern wird.
Das Interview lesen Sie in der HK 2/25
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