Projekte mitten aus dem Leben
Isabelle Vivianne alias „Die.Tischlerin“ hat auf ihren Social-Media-Kanälen über 100.000 Follower. Seit diesem Sommer kooperiert sie mit Sonae Arauco Deutschland. Die HK führte im Hamburger Showroom der Fries-Gruppe – als Holz- und Bodenbelagshändler Vertragspartner von Sonae Arauco – ein Exklusiv-Interview mit der „Craftfluencerin“ sowie mit Simon Drath, Marketing Manager bei Sonae Arauco Deutschland. Ein Gespräch über den Mehrwert der Partnerschaft, spannende Projekte mit „Innovus“-Dekoren und das Thema Nachhaltigkeit. Das Interview erscheint in der HK 6/25. Auszüge daraus können Sie schon jetzt online lesen.

Isabelle, du bist eine gelernte Tischlerin und erfolgreiche „Craftfluencerin“. Wie kam es zu der Kooperation mit Sonae Arauco?
Isabelle: Die Kooperation kam zustande, weil 2024 ein toller HK-Artikel über mich erschienen ist und Sonae Arauco dadurch auf mich aufmerksam wurde. Der Holzwerkstoffhersteller will sein Produktsortiment „Innovus“ gerne noch intensiver präsentieren, wozu ich große Lust habe. Denn ich bin gelernte Tischlerin, habe als „Craftfluencerin“ mit 100.000 Followern die passende Reichweite und bin offen für Innovationen und nachhaltige Produkte. So haben wir in diesem Jahr bereits Projekte realisiert und Videos mit „Super-Reichweite“ veröffentlicht.
Wirst du allgemein häufiger von Unternehmen auf mögliche Partnerschaften angesprochen?
Isabelle: Ja, es kommt relativ oft vor, dass die Presse, Firmen oder Organisationen auf mich zukommen. Manchmal passt es, manchmal nicht. In diesem Fall stimmten das Mindset und das Produkt-Sortiment perfekt. Zwar habe ich bisher noch nicht mit einem Hersteller von dekorativen Holzwerkstoffen zusammengearbeitet, war aber sofort begeistert.
Was genau begeistert dich an den Produkten von „Innovus“?
Isabelle: Von Unis über Holz- und Textil- bis hin zu Fantasie-Dekoren wie zum Beispiel Steine: „Innovus“ bietet eine breite und spannende Produkt-Palette. Das hat mich visuell überzeugt. Der zweite Aspekt war die Nachhaltigkeit: Sonae Arauco verwendet in seinen Spanplatten mehr als 70 Prozent recyceltes Holz. Dazu kommt, dass die Oberflächen sehr echt aussehen – was mir als Tischlerin ein großes Anliegen ist. Wenn man sie anfasst und bearbeitet, hat man das Gefühl, dass es sich um Echtholz-Furnier handelt. Damit ist die „Innovus“-Kollektion weit vorne.
Simon Drath: Diese Dekore sind auf der einen Seite beschichtete Spanplatten, auf der anderen Seite echte Hightech-Produkte. Da verfügt Sonae Arauco über eine Menge Kompetenz. Daher werden wir Isabelle in Kürze einmal in eines unserer Werke einladen, wo diese Oberflächen entstehen, um auch ihre Community in diesen Bereich mitzunehmen.
Welche Projekte sind im Rahmen der Zusammenarbeit mit Sonae Arauco bis dato entstanden?
Isabelle: Eine Option wäre gewesen, meine Werkstatt mit „Innovus“ auszubauen. Doch das wurde verschoben, weil ich schwanger und mit meinem Partner in eine neue Wohnung gezogen bin. Dort war vor allem unser Kleiderschrank ein großes Thema. Während ich als Gesellenstück einen Schuhschrank gebaut habe, fehlte ein passendes Pendant dazu. Also habe ich beschlossen, einen Schrank aus „Innovus“-Dekoren zu bauen und unsere Communities daran teilhaben zu lassen – als realistisches, haptisches Produkt-Beispiel.
Inwiefern bist du bereits „auf Tuchfühlung“ mit den Dekoren gegangen?
Isabelle: Ich konnte über die Online-Plattform, das „Innovus“-Design-Studio, ganz einfach und spielerisch sämtliche Oberflächen und Räumlichkeiten visualisieren und mit einzelnen Optiken ausstatten. Dann habe ich mir Muster nachhause bestellt und an die Wand gehalten, wo der Kleiderschrank hin sollte. Nach der ersten Orientierungsphase habe ich eine zweite Bestellung aufgegeben, weil ich mich noch in weitere Dekore „verliebt“ hatte. Ursprünglich wollte ich für den Schrank eine etwas weiblichere Linie fahren, doch mochte sich mein Partner partout nicht auf die Farbe Rosa einlassen (lacht).
Welche Dekore hast du letztendlich dafür verwendet?
Isabelle: Für außen die Unis „Opal“ und „Verona“ – ein Petrol sowie ein sanftes, gedecktes Orange. Für die Schubkästen habe ich „Heritage“ aus dem „Innovus New 2025“-Update gewählt: Das NussbaumDekor wird als Highlight sichtbar, wenn man die Türen öffnet. Denn ein Kleiderschrank endet nicht mit den Fronten. Er lebt davon, dass das Licht angeht und man Lust darauf hat, sich Kleider herauszusuchen. Ich wollte definitiv einen Schrank, der von innen und außen Spaß macht. Dieser hat einen Meter breite Schubladen und schlaue Auszüge. Außerdem ist darin ein ganzer Bereich allein für meine rund 40 High-Heels gedacht.
Das heißt, „Heritage“ ist dein Lieblingsdekor bei „Innovus“?
Isabelle: Ja, denn Nussbaum ist mein absolutes Lieblingsholz. Es ist sehr fein und hat eine warme, einladende Farbe. Jeder möchte ja im Grunde Vollholz-Schubkästen. „Heritage“ bietet genau diese Nussbaum-Optik, hat einen tollen Druck und ist auf den ersten und zweiten Blick nicht vom echten Nussbaum-Furnier zu unterscheiden. Außerdem setze ich als künftige Mutter auf hygienische Oberflächen. Behandeltes Holz ist schwierig, sauber zu halten, weil es durch regelmäßiges Auswischen stark beansprucht wird. Bei „Innovus“-Dekoren dagegen fällt das Nachölen und Nachpolieren weg. Sehr praktisch!
Hast du während der Schwangerschaft denn alle schweren Arbeiten alleine geschafft?
Isabelle: Einige Tischler und Tischlerinnen aus meiner Community waren für meinen Oktober-Workshop im Fries-Showroom angemeldet und haben mir dort ihre Unterstützung angeboten, nachdem ich in meiner Story einen Hilferuf abgesetzt hatte. Zwar konnte ich die Schrank-Montage selbst leisten, doch als es an die Arbeit mit schweren Maschinen ging, bin ich im letzten Schwangerschaftstrimester lieber auf „Nummer sicher“ gegangen. Ich habe die betreffende Tischlerin in ihrer Werkstatt besucht und ihr meine Zeichnungen als Vorlage mitgebracht. Sie hat dann den Zuschnitt für mich übernommen. Für Sonae Arauco war das überhaupt kein Problem. Mir wurde sehr viel Verständnis entgegengebracht, was zeigt, wie gut es menschlich zwischen uns stimmt.
Simon Drath: Diese gegenseitige Hilfe ist nicht ungewöhnlich in der Branche. Wenn man etwa mit Messebauern zusammenarbeitet, bemerkt man, wie vernetzt die sind und sich Tischler-Betriebe unter die Arme greifen, wenn es nötig ist. Das war also etwas Echtes, was in den Storys von Isabelle rüberkam.
Das heißt, die Follower erleben hautnah mit, was bei dir los ist, Isabelle?
Isabelle: Genau! Viele genießen es, Teil des Projekts zu sein: Einblick ins Gesamtprojekt, in die Partnerschaft und die Produktpalette zu bekommen. Kombiniert mit dem, was auf Social Media passiert, ist das ein Rundum-Paket, das nicht nur online, sondern in der realen Welt stattfindet – was außergewöhnlich ist.
Den Social-Media-Workshop im Fries-Showroom hast du bereits angesprochen. Welche Idee steckte dahinter?
Isabelle: Der Holzwerkstoffhändler Fries und Sonae Arauco als Hersteller hatten im Oktober Fachpublikum eingeladen, sich dem Thema Social Media im Handwerk zu nähern – und zwar auf die eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Hoffnungen zugeschnitten. Der Workshop bot Tischlern und Tischlerinnen so etwas wie Hilfe zur Selbsthilfe. Zusätzlich konnten wir bei dieser Gelegenheit das „Innovus“-Sortiment authentisch platzieren.
Welche Ziele verbinden denn Handwerksbetriebe heute mit ihren Social-Media-Auftritten?
Isabelle: Viele struggeln damit, Fachkräfte und Nachwuchs zu finden. Die Frage lautet: Wie kann ich Social Media dafür nutzen, meinen Betrieb bestmöglich zu präsentieren und mein Produkt-Sortiment optimal zu vermarkten? Diesen Themen haben wir uns bei dem Workshop gestellt. Die Teilnehmer kamen aus ganz Norddeutschland, waren zum Teil Stammkunden von Fries, gehörten aber auch zu meiner Community.
Michael Kanarski (Fries-Marketing): Was wir zurückgespiegelt bekommen, ist: Social Media gehört bei jeder Tischlerei, Schreinerei, bei jedem größeren Innenausbau-Unternehmen zum Pflichtprogramm. Das Thema anzugehen, fällt allerdings nicht leicht, gerade wenn man älteren Semesters ist. Es gibt noch immer viele Fragezeichen, und das Internet verzeiht nicht. Insofern war der Workshop hochinteressant für unsere Zielgruppe.
Geht es auch darum, generell die Angst vor Social Media zu nehmen?
Isabelle: Auf jeden Fall! Als Betrieb muss man als erstes klar definieren: Wen will ich genau erreichen? Und dann darf man ruhig auf „learning by doing“ setzen. Niemand wird sofort für ein Video verurteilt, das nicht viral gegangen ist oder den Kern getroffen hat. So habe ich beim Workshop verschiedene Herangehensweisen aufgezeigt. Die Teilnehmer konnten überlegen, womit sie sich wohlfühlen – und sind gestärkt daraus hervorgegangen. Es ist großartig, dass Player wie Fries und Sonae Arauco einen Workshop organisieren, wo die Hemmschwelle niedrig ist, einfach vorbei zu kommen. Denn der Wunsch nach Fortbildung ist definitiv da.
Sonae Arauco beschreibt dich als „frisch im Denken, stark im Umsetzen“. Wie würdest du selbst Deine Herangehensweise umreißen?
Isabelle: Jeder baut Möbel doch am liebsten für sich selbst. Das kann jeder Tischler, jede Tischlerin gut nachvollziehen. Und bei unserem Kleiderschrank konnte ich mich kreativ ausleben. Schließlich habe ich mich mit meiner Ausbildung explizit für einen kreativen Beruf entschieden, der „hands-on“ ist. Das A und O sind aber immer hochwertige Materialien und Mut zur Farbe.
Apropos hochwertige Materialien: Was bedeutet es für dich, Markenbotschafterin für „Innovus“ zu sein?
Isabelle: Diese Kooperation ist eine große Ehre für mich. Am Ende sollen die Ergebnisse zeigen, dass sich beide Seiten voll fürs gemeinsame Mindset und die Produkt-Palette eingesetzt haben. Auch wenn Herausforderungen dazwischen kommen, die einem das Leben stellt – so, wie jetzt gerade bei mir. Ob Familien-Zuwachs und Umzüge, wirtschaftliche und räumliche Fragen: Jeder selbstständige Unternehmer kennt so etwas. Umso wichtiger sind Partnerschaften, die das mittragen, langfristige Kooperationen, die trotz turbulenter Zeiten gedeihen.
Wie wird die Zusammenarbeit mit Sonae Arauco in näherer Zukunft auf Social Media sichtbar gemacht?
Simon Drath: Wir werden Isabelle als Markenbotschafterin für die „Innovus“-Welt einsetzen und sie auf ihrer User Journey begleiten. In ihren ersten Videos hat sie die Tools erklärt, die wir anbieten, und unser Sortiment vorgestellt. Ganz authentisch präsentiert sie auf ihren und unseren Kanälen Produkte, für die sie sich persönlich entscheidet. Zwar geben wir einen gewissen Rahmen vor, doch waren die Dekore für den Kleiderschrank ihre eigene Wahl. Unterm Strich soll sie ganz sie selbst sein und das nach außen zeigen.
Wie reagieren deine 100.000 Follower auf Kooperationen wie diese?
Isabelle: Ich habe ein sehr großes Fachpublikum auf meinem Kanal. Die Reaktionen dort waren durchweg positiv. Meine Community ist – wie ich selbst – sehr aufgeschlossen und interessiert sich für alle Aspekte des Arbeitsprozesses, etwa dafür, wie Dekordruck funktioniert. Des Weiteren sind meine Follower dankbar, wenn ich ihnen Recherche-Arbeit abnehme. Manche wollen sich zum Beispiel gerne in punkto Holzwerkstoffe, die sie verwenden, verbessern.
Das vollständige Interview erscheint in der HK 6/25
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