Kantenqualität auf neuem Level
In den Bereichen Küche und Wohnen gibt es seit Jahren den Trend zu matten Oberflächen. Bei der Bekantung entstehen jedoch glänzende Kantenbandradien, die den Gesamteindruck matter Bauteile trüben. Hunger hat dieses Problem mit der „Frosted Edge“-Technologie von Riepe gelöst. Die HK besuchte das Unternehmen in Bünde und erfuhr von Geschäftsführer Oliver Hunger sowie den beiden Riepe-Geschäftsführern Frank Rave und Ulrich Schmidt, wie der Zulieferspezialist das Verfahren umsetzt und welche Erfahrungen er damit gesammelt hat.
Hunger Möbel ist ein renommierter Zulieferer für die Möbelindustrie. Produziert werden hauptsächlich Teile für Küchen und den Wohnbereich, zum kleineren Teil auch für den Büromöbelsektor. Der Schwerpunkt liegt eindeutig auf dem Thema Küche, insbesondere in Ostwestfalen. „Über einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren haben wir uns zum Frontenlieferanten entwickelt“, unterstreicht Geschäftsführer Oliver Hunger.
Glanz war über viele Jahre das Nonplusultra in der Küche. Vor einigen Jahren jedoch wandelten sich die Vorlieben hin zu matten Oberflächen. Noch recht bescheiden angefangen, verzeichneten die matten Oberflächen bald jedes Jahr massive Zuwächse. Mittlerweile haben sie Glanzoberflächen nahezu verdrängt, die heute in Mitteleuropa weniger als 10 Prozent des mittleren und höheren Preissegments ausmachen. „Diese Zahl spiegelt sich auch im Spektrum unseres Hauses wider“, berichtet Hunger. „Zugleich bildet sich in der Entwicklung von Glanz zu Matt die langjährige Zusammenarbeit mit Riepe ab. Wenn wir nämlich einen Radius erzeugten, war dieser nicht so glänzend wie der Rest der Fläche. Also haben wir begonnen, die Radien in der Durchlauf- und der Stationärtechnik zu polieren. So haben wir Bauteile aus einem Guss erzeugt.“ Das tut das Unternehmen auch heute noch: Noch immer gibt es Anlagen, auf denen spezielle PMMA-Kanten gefahren und mit Poliertechnik von Riepe bearbeitet werden.
Mit der „Frosted-Edge“-Technologie hat Riepe mittlerweile ein Verfahren im Portfolio, das den glänzenden Rahmeneffekt bei supermatten Oberflächen im Radiusbereich der Kantenbänder sicher beseitigt. Waren vorher aufwendige, teure Lackierarbeiten erforderlich, gibt es jetzt die Möglichkeit, in der Kantenanleimmaschine ein mattes Finish auf dem Kantenbandradius zu erzeugen.
Dafür wird ein speziell formuliertes Strahlgut über eine Feindüse punktgenau auf den Radius appliziert. „Hierbei handelt es sich, grob gesagt, um Holzfasern mit einem Ascheanteil sowie diversen Zuschlagstoffen“, beschreibt Frank Rave, einer der beiden Geschäftsführer von Riepe, das spezielle Strahlgut. In einem Druckbehälter bevorratet, wird es bei definierter Fördermenge im Durchlauf aufgebracht, wobeiDurchlaufgeschwindigkeiten von 8 bis 30 m/min möglich sind.
Die vollständige Reportage lesen Sie in der HK 5/23
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