Deutsche Beschlagindustrie: Negativtrend setzt sich fort
Karl Kristian Woelm als Vorstandsvorsitzender des Fachverbandes Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB) eröffnete jetzt die Jahresmitgliederversammlung in Velbert. Er ließ für die knapp 60 Teilnehmer die jüngsten Höhen und Tiefen der Branche Revue passieren. Über die derzeitige wirtschaftliche Lage der Mitglieder hatte der stellvertretende FVSB-Geschäftsführer Holger Koch bereits am Vortag der Versammlung in einer einstündigen Prognosesitzung berichtet. Demnach kommt die Flaute im Wohnbau nach Lagerabbau bei Händlern und Verarbeitern nun auch verstärkt bei der deutschen Schloss- und Beschlagindustrie an – nach neun Jahren Wachstum beim Produktionswert sind seit dem vierten Quartal 2022 Rückgänge zu verzeichnen, die auch dieses Jahr anhalten dürften. Eine Trendumkehr zeichnet sich noch nicht ab.
Die Hersteller haben im Jahr 2023 einen Umsatz von 8,07 Milliarden Euro erzielt, was ein Minus von 4,4 Prozent bedeutet. Der Auslandsumsatz liegt bei knapp 50 Prozent. Das Produktionsvolumen im Gebäudesektor sank ebenfalls um 4,4 Prozent auf 3,42 Milliarden Euro, im Möbelbereich sogar um 14,3 Prozent auf 1,29 Milliarden Euro. Dementsprechend wundert es nicht, dass das Gros der Mitglieder für dieses Jahr keine Verbesserung auf dem deutschen Markt erwartet, wie eine verbandsinterne Umfrage ergeben hat. Der Auftragseingang stieg im März gegenüber dem Vormonat kalender- und saison-bereinigt real um ein Prozent. Der Indexwert liegt nun nach der Umstellung des Indexjahres 2021=100 bei 77,3. Der Auftragsbestand bewegte sich im März gegenüber dem Vormonat kalender- und saisonbereinigt mit real -0,8 Prozent erneut nach unten. Die nächste FVSB-Jahresmitgliederversammlung findet am 24. Juni 2025 statt.
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