30 Jahre Software für das Handwerk

30 Jahre Palette CAD – das ist eine beeindruckende Erfolgsgeschichte. Anlässlich des Jubiläums traf sich die HK mit Firmengründer Walter Zinser. Im Interview spricht Zinser nicht nur über wichtige Meilensteine der Vergangenheit wie die Entwicklung eines 3D-CAD-Systems für das Handwerk oder den Einstieg in die CAM-Technologie. Er wagt auch einen Blick in die Software-Zukunft, die seiner Einschätzung nach von Cloud-Lösungen und dem BIM-Gedanken geprägt sein wird. Das vollständige Interview erscheint in der Ausgabe 1/25 am 7. Februar. Auszüge daraus können Sie schon jetzt online lesen.  

Interview: Markus Schmalz

Herr Zinser, Palette CAD feiert 2025 sein 30-jähriges Firmenbestehen. Was verbinden Sie mit diesem Jubiläum?

In erster Linie Freude – und auch Erleichterung. Schließlich weiß man nie, ob die großen Pläne wirklich in Erfüllung gehen. Wir sind mit der Firmengründung damals ins kalte Wasser gesprungen und wussten nicht, ob es funktionieren wird. Auch als einige Jahre später die Dotcom-Blase geplatzt ist, galt es, diese schwierige Phase als junges Unternehmen zu überstehen. Heute ist Palette CAD nicht nur ein sehr erfolgreicher Player am Markt, sondern hat als solcher auch eine kritische Größe erreicht, um in Zukunft unabhängig seine Mission fortsetzen zu können. Auch unabhängig von meiner Person.

Blicken wir kurz zurück in die Anfangszeit Mitte der 90er-Jahre: Was hat Sie dazu bewogen, ein Software-Unternehmen zu gründen?

Diese Frage würden die meisten unsere Anwender wohl genauso beantworten wie ich. Ich wollte selbstständig sein und etwas Sinnvolles machen, von dem ich etwas verstehe. Als Ingenieur habe ich mich früh mit Simulationen am Computer beschäftigt. Durch das Aufkommen der PCs in den 80er-Jahren wurde es möglich, diese Technologien für Handwerker bereitzustellen. Das hat mich fasziniert. Heute sind Computer überall selbstverständlich, aber damals waren sie neu und es gab einen regelrechten Hype um sie. Ähnlich wie heute beim Thema Künstliche Intelligenz.

Hätten Sie sich damals vorstellen können, dass Palette CAD 30 Jahre später ein marktführendes Unternehmen mit über 100 Mitarbeitern ist?

Natürlich, das war der Plan. Ich war zuvor als Unternehmensberater bei McKinsey tätig und wollte etwas Eigenes aufbauen. Dabei hatte ich schon den selbstbewussten Anspruch, mein Unternehmen irgendwann zum Marktführer zu machen. „Making the difference“ hieß damals wie heute die Herausforderung. Und diese bietet nach wie vor Chancen, denn wir befinden uns mitten in der digitalen Transformation des Handwerks, von der im Innenausbau vielleicht 10 Prozent des Potenzials umgesetzt sind.

Was waren für Sie die wichtigsten Meilensteine in der Firmengeschichte?

Wegweisend war die frühe Entscheidung, ein eigenes CAD-Programm für Handwerker zu entwickeln. Dabei wollten wir nicht einfach die am Markt verfügbaren CAD-Technologien nutzen, sondern individuelle Schwerpunkte setzen. Durch die Eigenentwicklung von Palette CAD sind wir sehr flexibel, wenn es um neue Herausforderungen und Kundenwünsche geht. Ein weiterer Meilenstein war der Einstieg in die CAM-Technologie vor knapp 20 Jahren. Damals haben wir den CAM-Spezialisten Cam Sol in unsere Firma integriert. Cam Sol hatte unabhängig von uns eine CAM-Ansteuerung für Palette-Planungen entwickelt. Diese Idee fanden wir gut und haben uns das Know-how schließlich ins Haus geholt. Mit „Palette CAM“ ist daraus die durchgängige Holztechnik von Palette CAD entstanden. Bei den Meilensteinen sollte auch der internetbasierte Raumplaner „Palette Home“ erwähnt werden, den wir vor über zehn Jahren auf den Markt gebracht haben. Damit gelang erstmals der Schritt in die Cloud. Gerade geht mit „Palette Rooms“ bereits der Nachfolger an den Start, der neue Maßstäbe für die Zusammenarbeit in der Cloud setzt.

Am Anfang stand die Kachelofen-Branche im Fokus, heute decken die Lösungen von Palette CAD alle Bereiche des Möbel- und Innenausbaus ab. Welche Rolle spielt dabei die Zielgruppe der Schreiner und Tischler?

Die Kachelofenbranche war für uns ein Glücksfall, da ein Kachelofen eine anspruchsvolle 3D-Konstruktion mit hohen Ansprüchen an die Ästhetik darstellt. Das prägt uns bis heute – und das hat uns den Weg in andere Branchen wie den Bäderbau, Wand- und Bodenbeläge, Innenarchitektur und natürlich Schreiner und Tischler geebnet. Heute bedienen wir das gesamte Segment der Inneneinrichtung. Dabei ist die Holzverarbeitung mit über 50 Prozent Umsatzanteil unsere wichtigste und größte Zielgruppe. Gerade die Zusammenarbeit mit Schreinern und Tischlern macht uns sehr viel Spaß, da wir hier unsere technische Kompetenz mit Liebe zur Gestaltung voll ausleben können.

Inwiefern hebt sich Palette CAD von Wettbewerbern ab?

Für mich ist das große Bild hinter dem Unternehmen Palette CAD die integrale digitale 3D-Planung des Innenausbaus. Ich bin der Meinung, dass wir mit diesem Angebot eine Marktlücke füllen. Perfekte Räume in 3D zu planen, Möbel digital zu entwerfen und zu produzieren sowie Innenarchitektur attraktiv zu visualisieren – darauf haben wir uns bei Palette CAD spezialisiert.

Das vollständige Interview lesen Sie in der HK 1/25

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