Alle wichtigen Player sind an Bord

In Hannover laufen die Vorbereitungen für die nächste Ligna auf Hochtouren. Trotz der aktuellen Krise im Maschinenbau wird das internationale Top-Event, das 2025 seinen 50. Geburtstag feiert, im Mai wieder das „Who‘s who“ der Branche versammeln. Bis Mitte November haben sich bereits 1.100 Aussteller angemeldet. 105.000 Quadratmeter Fläche sind belegt. Weitere Details erfuhr die HK im Rahmen eines Exklusiv-Interviews mit Stephanie Wagner, Projektleiterin der Ligna, und Dr. Bernhard Dirr, Geschäftsführer des VDMA Holzbearbeitungsmaschinen. Das vollständige Interview erscheint in der Ausgabe 6/24 am 6. Dezember. Auszüge daraus können Sie schon jetzt online lesen.  

Frau Wagner, Herr Dr. Dirr, geben Sie uns doch zunächst einen kleinen Einblick in den Status quo der Ligna-Planungen. Wie viele Aussteller haben sich bisher angemeldet?

Wagner: Wir sind mit dem derzeitigen Stand sehr zufrieden und konnten unsere zu diesem Datum gesteckten internen Ziele erreichen. Es haben sich bis Mitte November 1.100 Aussteller für die Ligna 2025 angemeldet (Anm. d. Red.: 2023 waren es final 1.300 Aussteller). Die belegte Fläche umfasst 105.000 Quadratmeter (2023 final: 114.000). Zwei Drittel der Aussteller kommen aus dem Ausland, der Rest aus Deutschland – also ungefähr wie letztes Mal. Angesichts der Herausforderungen, mit denen die Branche sowie Messen allgemein zu kämpfen haben, ist dieses Zwischenergebnis wirklich hervorragend.

Dirr: Dem kann ich nur zustimmen. Die Ligna hat in den vergangenen Jahren sehr viel richtig gemacht. Seit Corona beobachten wir einen Trend: Je klarer und fokussierter Messen ausgerichtet sind, desto attraktiver sind sie für das Fachpublikum. Diese Kriterien erfüllt die Ligna mit ihrem Profil perfekt. Die Aussteller haben ein tiefes Grundvertrauen in ihre Weltleitmesse. Dennoch bin ich überrascht, wie stark der Zuspruch für die Ligna 2025 ist. Das Interesse übertrifft meine Erwartungen noch einmal deutlich.

Wagner: Es ist tatsächlich beeindruckend, welches Commitment der Ligna aus der gesamten internationalen Woodworking Community entgegengebracht wird. Wir hatten kein einziges Gespräch mit potenziellen Ausstellern, in dem die Ligna in Frage gestellt wurde. Es gibt eine sehr hohe Identifikation der Unternehmen mit der Messe. Viele erhoffen sich von der Ligna 2025 auch ein Signal für den wirtschaftlichen Turnaround.

Neben den „nackten Zahlen“ ist auch die Qualität einer Messe wichtig. Sind die Big Player 2025 wieder alle an Bord? Hat sich bei der Hallenbelegung etwas verändert?

Wagner: Die Ligna hat den klaren Anspruch, das internationale Schaufenster für Innovationen zu sein und Maschinen live in Aktion zu zeigen. Die bekannten Namen sind 2025 alle mit dabei. Auch flächenmäßig gibt es kaum Veränderungen, was in Zeiten wie diesen nicht selbstverständlich ist. Eine größere Veränderung sehen wir bei der Homag Group, die jetzt nicht mehr drei Stände in drei Hallen hat, sondern einen Zentralstand. Statt in den Hallen 13, 14 und 27 tritt das Unternehmen konzentriert am Hauptstand in Halle 14 auf. Entsprechend wurde die Ausstellungsfläche dort um die Flächen aus den anderen Hallen erweitert. In diesem Zusammenhang erfreulich: Die dadurch frei gewordenen Flächen in den Hallen 13 und 27 konnten direkt wieder belegt werden. Vor allem in Halle 27, die übrigens auch als erste „standbestätigt“ wird, ist die Nachfrage sehr groß. Alles, was mit den Themen Massivholz und Holzbau zu tun hat, boomt momentan.

Zur Ligna 2023 kamen rund 80.000 Besucher aus 160 Ländern. Rechnen Sie für 2025 mit ähnlichen Zahlen?

Wagner: Eine valide Besucher-Prognose zu treffen, fällt grundsätzlich schwer. Wenn man sich die aktuellen konjunkturellen Rahmenbedingungen anschaut, ist es noch schwieriger als sonst. Wir setzen auf jeden Fall alles daran, die Besucherzahl zu erhöhen. Unser Ziel ist es, mehr Besucher als letztes Mal von einem Besuch der Ligna zu überzeugen. In den nächsten Wochen beginnt die Akquise der einzelnen Besucher-Segmente. Wir werden die Zielgruppen wie Industrie, Handwerk und Primärindustrie diesmal differenzierter ansprechen.

Die schwache Baukonjunktur und die Konsumzurückhaltung machen den deutschen Maschinenherstellern schon länger zu schaffen. Ist langsam ein Ende der Durststrecke in Sicht?

Dirr: Wir hatten gehofft, dass wir schneller wieder aus der Talsohle herauskommen. Anfang des Jahres waren die Branchenexperten davon überzeugt, dass die Geschäfte Ende 2024 – also jetzt – deutlich anziehen. Davon ist bisher noch nichts zu spüren. Im Gegenteil: Unsere Umfragen deuten darauf hin, dass die große Mehrheit unserer Mitgliedsunternehmen erst im zweiten Quartal 2025 – also pünktlich zur Ligna – mit einem nachhaltigen Aufschwung rechnet.

In der Tat zögern viele Kunden in der Holz- und Möbelindustrie derzeit mit ihren Investitionsentscheidungen. Was muss Ihrer Meinung nach passieren, damit der Knoten platzt?

Dirr: Was uns am meisten fehlt, sind Zuversicht und Vertrauen. Wir haben gar nicht so sehr eine Anfrage-Flaute, sondern – bedingt durch die zahlreichen Krisen in der Welt – eher ein psychologisches Problem. Im Moment ist Deutschland leider gelähmt. Politische Entscheidungen für bessere Rahmenbedingungen können bis zu den Neuwahlen nicht getroffen werden. Von den Wahlen erhoffe ich mir einen Schub, sofern die Mehrheit der Industrie deren Ausgang positiv bewertet. Eine politische Aufbruch-Stimmung kann schnell etwas bewegen. Was auch dringend notwendig wäre, denn mittlerweile gibt es einen massiven Investitionsstau.

Das vollständige Interview lesen Sie in der HK 6/24

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