Konsequent in die Zukunft investiert

PET-Folien spielen in der Möbelindustrie eine immer wichtigere Rolle. Neben den nachhaltigen und funktionalen Eigenschaften des Materials befeuern auch gesetzliche Vorschriften diesen Trend. Denn in manchen Ländern bahnen sich Verbote von PVC an. Continental hat die Entwicklung frühzeitig erkannt und bietet inzwischen ein umfangreiches PET-Portfolio. Mit der Investition in einen neuen Extruder wurde nun ein weiterer Schritt gemacht. Die HK durfte bei einem Vor-Ort-Termin in Weißbach einen Blick in die Produktion werfen und sprach mit Experten des Unternehmens über die Potenziale von PET-Folien.

Das Continental-Team beim Besuch der HK-Redaktion: (von links) Bruno Lehmann, Patrick Holz, Sabine Mayer und Axel Schmidt.

Endverbraucher suchen zunehmend nach nachhaltigen Produkten – und Möbelhersteller nach Zulieferern, die diese Anforderungen erfüllen können. Deshalb hat Continental in den vergangenen Jahren stark an der Nachhaltigkeit seiner Möbelfolien gearbeitet. Ein Beispiel dafür ist „skai rPET Pure Lux“, ein unifarbenes Designlaminat mit Antifingerprinteffekt, Softtouch-Haptik und 100 Prozent Recyclingmaterial im Polymer. Die Folie schont durch den hohen Rezyklatanteil natürliche Ressourcen und wird in Deutschland unter ökologisch und sozial verträglichen Bedingungen hergestellt.

„Das Thema PET nimmt bei uns einen immer größeren Raum ein“, berichtet Bruno Lehmann, Leiter Produktmanagement Interior Living, beim Besuch der HK-Redaktion. Treiber ist hier ganz klar die Möbelindustrie. Vor allem die großen Küchenmöbelproduzenten pushen den Trend stark. „Der eine oder andere Küchenhersteller hat bereits angekündigt, neue Modelle nur noch in PET herzustellen“, weiß Patrick Holz, Produktmanager Interior Living. Das zeige, wohin die Reise geht. Trotzdem hat PVC weiterhin einen hohen Stellenwert, zumal das Material ein besonders gutes Preis-Leistungs-Verhältnis vorweisen kann. „Aber das Wachstum der Zukunft erwarten wir bei PET“, so Bruno Lehmann.

Durch konsequente Entwicklungsarbeit konnte sich Continental im Bereich Recycling-PET (rPET) ein Alleinstellungsmerkmal erarbeiten. „Durch die 100 Prozent Recyclingmaterial im Polymer sind unsere rPET-Folien die nachhaltigsten, die es derzeit am Markt gibt. Die Produkte unserer Wettbewerber haben deutlich geringere Rezyklat-Anteile“, erklärt Bruno Lehmann. Im Moment sei es oft noch ein Preisthema, aber der rPET-Zug werde Fahrt aufnehmen, davon ist Bruno Lehmann überzeugt: „Das Thema geschlossene Kreisläufe wird in der Möbelbranche an Bedeutung gewinnen. Deshalb erwarten wir, dass die Recyclingfähigkeit von Möbeln und Möbelteilen künftig kein ,Nice-to-have‘ mehr, sondern ein ,Must-have‘ sein wird.“

Sabine Mayer (links) und Stefan Ehrler haben das Investitionsprojekt eng begleitet.

Neben der Nachhaltigkeit gibt es noch weitere Argumente, die für den Einsatz von PET-Folien am Möbel sprechen. So lassen sich die Oberflächen mit speziellen Eigenschaften wie Abriebfestigkeit, Kratzbeständigkeit, Desinfektionsmittelbeständigkeit oder Antifingerprint-Effekt versehen. „Eine Schlüsselfunktion nimmt dabei unsere ,staynu‘-Technologie ein, die diese Eigenschaften bündelt und eine hohe technische Performance ermöglicht“, sagt Patrick Holz. Mit „staynu“ veredelte Oberflächen sind besonders schmutzabweisend, reinigungsfreundlich und kratzfest. Der Antifingerprint-Effekt macht lästiges Nachwischen überflüssig. Die Eigenschaften verhelfen der Möbeloberfläche zu einem langen Leben.

Ein Meilenstein in der Produktion von PET-Folien bei Continental: der neue Extruder.

Continental produziert seine Möbelfolien ausschließlich am Standort Deutschland – auch das trägt zur Nachhaltigkeit bei. Von hier sind die Wege zu den europäischen Möbelherstellern kurz. Dass es die Kapazitäten für PET in Europa überhaupt gibt, dafür sorgte nicht zuletzt die Corona-Zeit. „Im Zuge der Lieferengpässe während der Pandemie kam in der Branche der Wunsch auf, verstärkt auf lokale Produktionen zu setzen. Verschiedene Player im Markt haben sich dem Thema angenommen und in diesen Bereich investiert“, sagt Bruno Lehmann. Zwar gebe es aktuell wegen der schwächelnden Konjunktur einen etwas stärkeren Wettbewerbsdruck, da die Bedarfe zurückgegangen sind. Das treibe die Unternehmen aber an, weiter an Innovationen zu arbeiten.

Die vollständige Reportage lesen Sie in der HK 3/24

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