Egger
Kräftige Investitionen in Möbelfertigteil-Produktion
Über 50 Millionen Euro steckt Egger in den nächsten zwei Jahren in die Erweiterung der Möbelfertigteilproduktion am Standort Bünde. Im Gespräch mit der HK erläutern Georg Stolzlechner, Bereichsleitung Möbelfertigteile Vertrieb und Marketing, Günther Astleithner, Bereichsleitung Möbelfertigteile Technik und Produktion, sowie Markus Gasser, Kaufmännische Bereichsleitung Möbelfertigteile, was sich das Unternehmen von den Investitionen verspricht und warum es mit steigendem Bedarf in diesem Bereich rechnet.

Herr Stolzlechner, Herr Astleithner, Herr Gasser, was hat das Unternehmen Egger zu der Entscheidung gebracht, den Standort Bünde in den kommenden Jahren zu erweitern?
Stolzlechner: In den vergangenen zehn Jahren hat Egger bereits rund 50 Millionen Euro in die Fertigteil-Standorte St. Johann, Rambervillers und Bünde investiert. Wir haben großteils langjährige, zuverlässige und partnerschaftliche Kunden, mit denen wir gemeinsam wachsen durften. Und wir sehen es als unsere Verpflichtung, uns hier ständig weiterzuentwickeln, um dem Wachstum und den Qualitätsanforderungen unserer Partner stets gerecht zu werden. In den letzten Jahren konnten wir auch sehr viele neue Kunden dazugewinnen. All das ist nur durch den tagtäglichen Einsatz und Engagement unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen möglich, die zum Großteil schon viele Jahre bei uns im Unternehmen tätig sind.
Astleithner: Ein Ziel war, die Produktionskapazitäten zu erhöhen. Ein zweites Ziel hieß, das Produktspektrum zu erweitern, um uns im Bereich der Fertigteile noch breiter als bisher aufzustellen.
Im Bereich Möbelfertigteile ist Egger einer der größten Lieferanten am europäischen Markt. Bereits 1994 startete das erste Möbelfertigteilwerk. Wie hat sich der Markt seither verändert?
Stolzlechner: Beim Zukauf von Möbelfertigteilen spüren wir seit einigen Jahren den Zuspruch unserer Kunden. Ausschlaggebend sind für sie dabei die hohe Produktqualität durch Fertigung auf neuesten Anlagen, umfassende Services sowie unser Versprechen „Alles aus einer Hand“. Unsere Kunden schätzen unsere Angebotsvielfalt. Neben den Standardmöbelfertigteilen bieten wir Freiformteile sowie Fertigteile mit Nullfugentechnologie, Klick-Korbusverbindungen, Fertigteile mit „Eurolight“- und Kompaktplatte an.
Gasser: Es wird zunehmend wichtiger, dass Egger auch in diesem Bereich als Komplettanbieter auftritt. Wir verarbeiten in Bünde Produkte aus unseren Schwesterwerken und gehen hier in die höchste Verarbeitungsstufe.

Mit der Investition werden bis Sommer 2023 die Kapazitäten bei der Frontenproduktion mehr als verdoppelt. An wen richtet sich das erhöhte Angebot?
Stolzlechner: Es soll einerseits dem Wachstum unserer langjährigen Kunden nachkommen, aber wir sehen auch weiteres Potenzial in der Möbelindustrie nah und fern. Das Werk in Bünde liegt im Herzen der deutschen Möbelindustrie, und somit in unmittelbarer Nähe unserer Kunden. Das sorgt für kurze Transportwege. Aber auch für die Verarbeiter, also Schreiner/Tischler über den Holzfachhandel, kann es bei mittleren beziehungsweise größeren Projekten von Interesse sein.
Was kann Egger den Kunden in diesem Bereich an Vorteilen bieten?
Stolzlechner: Wir verarbeiten ausschließlich unsere eigenen, perfekt abgestimmten Vorprodukte wie die „Perfect Sense“-Lackplatten, „Eurodekor“-, „Eurolight“-Leichtbauplatten und Schichtstoffverbundplatten bis hin zu unseren eigenen Kanten zu hochwertigen Möbelfertigteilen beziehungsweise -fronten. Auch die in Bünde bestehende Korpusfertigteileproduktion wird bis Juni 2024 deutlich erhöht. Unsere Produkte werden dabei im gesamten Produktionsprozess strengen Qualitätskontrollen unterzogen. Egger versteht sich somit als Komplettanbieter und hat dabei für den Kunden mit dem Gebietsverkaufsleiter jeweils nur eine zentrale kompetente Ansprechperson. Ein großer Vorteil sind auch die drei Fertigteilwerke, zwei Kantenwerke und unsere Beschichtungswerke, um sich bei Kapazitätsengpässen gegenseitig zu unterstützen.
Astleithner: Ich möchte noch ein paar technische Dinge ergänzen: Auf Grund des Anlagenkonzepts sowie unserer optimierten Prozessorganisation sind wir jetzt in der Lage, mit kurzen Lieferzeiten sehr individuell auf unsere Kunden einzugehen. Ferner haben wir es geschafft, dass wir mit den Vorteilen der PU-Verleimung, was Wasserdampf und Hitzebeständigkeit anbelangt, auch die optischen Qualitätsanforderungen an eine Möbelfront auf ein extrem hohes Niveau heben konnten.
Das vollständige Interview lesen Sie in der HK 6/22
Weitere Premium-Artikel
Aktuelle Ausgaben:

Mit den Ausgaben 2/25 zur Interzum und 3/25 zur Ligna bietet die HK im Mai ein umfangreiches Messe-Paket. In zwei ausführlichen Specials informieren wir Sie schon vorab darüber, welche Produkt-Neuheiten die Unternehmen in Köln und Hannover präsentieren und was sich in der Zulieferwelt sonst noch tut.
iFurn- Daten für Alle.
Die iFurn GmbH hat den Serviceumfang Ihrer Online Plattform erweitert und kann dadurch neue Nutzergruppen gewinnen. So können CAD-Anbieter Ihren Kunden die iFurn Daten direkt in dem für Ihr System passende Format anbieten. Beschlaghändler erweitern ihre Digitalstrategie und den Onlineverkauf, indem sie die iFurn Produktdaten und -logiken, direkt in den Auftrag -und Bestellprozess integrieren.
Automatisierung an der richtigen Stelle
Der Anlagenspezialist Anthon hat bei Holz-Tusche in Marsberg eine vollautomatische Roboter-Abstapelung hinter einer bereits vorhandenen Einachssäge installiert. Ein spannendes Projekt mit interessanter Aufgabenstellung, da Holzhändler wie Holz-Tusche bislang nicht zum Kundenstamm der Flensburger gehörten. Die…
Die Musik spielt im asiatischen Markt
Kleiberit produziert hauptsächlich am Stammsitz in Weingarten bei Karlsruhe. Aus strategischen Gründen wird nun in China ein neues Werk errichtet. Doch nicht nur in dieser Hinsicht gibt es bei dem Unternehmen Neuigkeiten. Denn auf der…