Dauphin: Elmar Duffner im Exklusiv-Interview (Teil 1)
Elmar Duffner ist seit 1. Februar Vorsitzender der Geschäftsführung bei Dauphin. Der erfahrene Experte war zuvor bei verschiedenen Möbelherstellern in Führungspositionen tätig und zudem viele Jahre lang Verbandspräsident. Im Gespräch mit der HK erläutert Duffner, mit welchen Strategien er den renommierten Büromöbelproduzenten in die Zukunft führen möchte und wie er die derzeitige Branchensituation bewertet. Das exklusive Interview erscheint in der HK-Ausgabe 4/24 am 26. Juli. Bereits vorab veröffentlichen wir es in zwei Teilen auf hk-magazin.com. Der zweite Teil folgt am kommenden Dienstag, 9. Juli.
Herr Duffner, Sie haben zum 1. Februar den Vorsitz der Geschäftsführung bei der Dauphin Office Interiors GmbH übernommen. Wie sind Ihre bisherigen Eindrücke von dem Unternehmen?
Ich bin begeistert – von der Belegschaft, dem Spirit, den Produkten, den Perspektiven. Meine bisherigen Eindrücke von der Dauphin-Gruppe, die aus insgesamt 18 Gesellschaften besteht, sind äußerst positiv. Bereits in den ersten Wochen konnte ich die starke Marktposition im In- und Ausland und das hohe Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erleben. Besonders beeindruckt hat mich unser nachhaltiges Geschäftsmodell, das auf Qualität, Design und Ergonomie setzt. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit unserem Team die Zukunft zu gestalten. Es ehrt mich und macht mich auch ein wenig stolz, das unternehmerische Lebenswerk des Gründers und Gesellschafters Friedrich Wilhelm Dauphin in die Zukunft führen zu dürfen.
An welcher Position sehen Sie Dauphin derzeit im Wettbewerb mit anderen Büromöbelherstellern?
Die Dauphin-Gruppe hat sich als einer der führenden Anbieter im Bereich der ergonomischen Sitzlösungen und Büromöbel etabliert. Im Wettbewerb sehen wir uns in einer sehr starken Position insbesondere durch unsere Fähigkeit, flexibel auf Marktbedürfnisse zu reagieren und individuelle Lösungen für unsere Kunden zu entwickeln. Die umfassende Produktpalette und kontinuierliche Investitionen in Forschung und Entwicklung ermöglichen es, stets am Puls der Zeit zu bleiben und Trends im Büromöbelmarkt zu setzen.
Was ist Ihre langfristige Vision, wo wollen Sie Dauphin hinführen?
Ein zentraler Bestandteil unserer Vision ist es, unsere globale Präsenz weiter auszubauen und gleichzeitig unsere Kernmärkte zu stärken. Wir sind heute bereits in 81 Ländern vertreten und haben als einer der ganz wenigen deutschen Möbelhersteller seit über 30 Jahren ein sehr erfolgreiches US-Geschäft mit einem eigenen Produktionsstandort in New Jersey. Zudem wollen wir verstärkt auf digitale Transformation und intelligente Büromöbellösungen setzen, die den Anforderungen der modernen Arbeitswelt gerecht werden.
Sie haben es sich zum Ziel gesetzt, ein starkes und nachhaltiges Wachstum im Inland sowie im Export zu erreichen. Wie wollen Sie das schaffen?
Um Erfolg im Inland wie auch in den Exportmärkten zu erzielen, braucht es insbesondere Exzellenz im Vertrieb und Marketing, da die Eintrittsbarrieren in unserer Branche als eher niedrig anzusehen sind. Die erfolgreichen Unternehmen unserer Branche richten ihre Strategien und Entscheidungen konsequent an den Bedürfnissen ihrer Kunden aus. Dauphin wurde durch diese marktorientierte Unternehmensführung zu einem der renommiertesten Unternehmen der deutschen Büromöbelindustrie. Ich werde in meiner Verantwortung für das Unternehmen alles daran setzen, diese Kunden-Orientierung im täglichen „Doing“ wie auch in der weiteren strategischen Ausrichtung konsequent fortzusetzen.
In welchen Märkten sehen Sie besonders großes Potenzial für Wachstum?
Innerhalb Europas sehen wir in den skandinavischen Ländern sowie der DACH-Region, Frankreich und Großbritannien erhebliche Wachstumschancen. Diese Märkte zeigen eine starke Nachfrage nach innovativen und nachhaltigen Büromöbellösungen, getrieben durch strenge Umweltauflagen und ein wachsendes Bewusstsein für das Wohlbefinden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Als strategisch wichtigen Markt sehen wir zudem Nordamerika, wo wir mit unserer Produktionsstätte agieren und damit in puncto Lieferzeiten und lokaler Produktanforderungen bestens aufgestellt sind. Zusätzlich zu den geografischen Märkten gibt es auch branchenspezifische Wachstumsmöglichkeiten. Sektoren wie Technologie, Gesundheitswesen und Bildung investieren zunehmend in moderne, ergonomische Arbeitsumgebungen.
Sie haben das Dauphin-Werk in den USA angesprochen. Wie entwickelt sich der nordamerikanische Markt?
Der US-amerikanische Büromöbelmarkt – der größte der Welt – ist für uns strategisch von großer Bedeutung. Nach den pandemiebedingten Herausforderungen hat sich der Markt deutlich erholt. Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit wächst auch im US-Markt. Unternehmen und öffentliche Einrichtungen legen zunehmend Wert auf umweltfreundliche Materialien und nachhaltige Produktionsprozesse. Das stellt eine große Chance für Hersteller dar, die diese Anforderungen erfüllen können. Für die Dauphin-Gruppe bietet der US-Markt damit weiterhin großes Potenzial. Einen zusätzlichen Wachstumsschub versprechen wir uns von unseren Produktneueinführungen 2024. Hierzu zählen Neuprodukte wie der Bürodrehstuhl „Indeed automatic“, der für die Ansprüche einer neuen Arbeitswelt entwickelt wurde und im Bereich Nachhaltigkeit neue Maßstäbe setzt, aber auch der „Tec Identity“ für Industrie-Arbeitsplätze. Eine zentrale Rolle für das künftige Wachstum im US-Markt werden die Cubes bzw. Raum-in-Raum-Systeme unseres Tochterunternehmens Bosse spielen. Diese zukunftsweisenden Produkte sollen nach einer Anlaufphase auch in unserer Fertigung in New Jersey kommissionsweise produziert werden.
Das Interview führte Markus Schmalz
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