Holzindustrie: „Wirtschaftsfördernde Klimapolitik wagen“

Angesichts der schweren wirtschaftlichen und politischen Krise, in der sich Deutschland befindet, müsse die neue Bundesregierung entscheidende Impulse für eine Erholung und neues Wirtschaftswachstum setzen: Der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH) stellt konkrete Forderungen an die Parteien vor der Bundestagswahl. „Es ist Zeit für eine wirtschaftsfördernde Klimapolitik“, sagt HDH-Geschäftsführer Denny Ohnesorge. „Die kommende Bundesregierung muss Klimaschutz umsetzen, indem sie Business-Modelle für Unternehmen bietet, nicht neue Bürokratie schafft. Unser Forderungspapier zeigt konkrete Ansätze, wie der Industriestandort Deutschland und die Holzindustrie die Bürokratie abschütteln und vom Klimaschutz profitieren können.“

Wie wirtschaftsfreundliche Klimapolitik in der Praxis aussehen könne, zeigt der HDH am Beispiel der Baupolitik. „Derzeit besteht die paradoxe Situation, dass es Wohnraummangel gibt, die Baubranche aber weitestgehend stillsteht. Wir sehen eine Lösung im vorgefertigten Holzbau, denn er ist klimafreundlich und bezahlbar. Studien zeigen, dass allein durch die Holzverwendung beim Wohnungsneubau bis zu 56 Prozent Treibhausgasemissionen eingespart werden können,“ erklärt Ohnesorge. Um die Bau- und Sanierungstätigkeiten anzukurbeln, fordert der HDH unter anderem langfristig planbare Förderprogramme für klimafreundliche Bauweisen.

„Klimapolitik im Waldmuss ebenfalls eine Politik der Ermöglichung, nicht der Verhinderung sein. Es gilt, die Waldpolitik mit den Förstern und Waldbesitzern zu gestalten – nicht gegen sie. Dazu gehört, die unselige Wald-Stilllegungspolitik vergangener Jahre endlich zu beenden,“ so Ohnesorge weiter. Eine neue Klimapolitik müsse im Klimaschutzgesetz auch die Rolle von Holzprodukten als Kohlenstoffspeicher und deren Substitutionsleistung anerkennen. Weiterhin bedürfe es einer Prioritätensetzung auf klimastabilen Waldumbau und einem Kalamitätsmanagement, das dem Klimawandel Rechnung trägt.

Für die Holzindustrie und den Industriestandort Deutschland sei der Bürokratieabbau von zentraler Bedeutung. Der HDH fordere daher die Einführung eines Belastungsmoratoriums, das zusätzliche Berichtspflichten und bürokratische Einschränkungen für Unternehmen ausschließe. Um einen weiteren Anstieg der Lohnnebenkosten zu verhindern und Arbeitsplätze langfristig zu sichern, fordert der HDH eine Deckelung der Sozialabgaben auf 40 Prozent bis 2030 im Rahmen einer „Sozialgarantie 2030“.

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