Sauerland Spanplatte: Recycling-Turm von Siempelkamp

2023 beauftragte Sauerland Spanplatte die Firma Siempelkamp mit einer Anlage zur Altholz-Aufreinigung für ihren Standort in Gotha. Damit setzen beide Partner Benchmarks im Bereich der Nachhaltigkeit und „Circular Economy“. Das Projekt erreicht aktuell die 24-Meter-Marke des insgesamt 34 Meter hohen Recycling-Turms. Eine besondere Herausforderung ist die Errichtung des Stahlbaus in einem produzierenden Werk, die durch intensive und partnerschaftliche Zusammenarbeit gut voranschreitet. Auf Basis ihrer erfolgreichen Ligna-Präsenz im Mai dieses Jahres sehen Sauerland Spanplatte und Siempelkamp ihr Recycling-Konzept bestätigt.

Die Sauerländer Spanplatten GmbH & Co. KG mit Hauptsitz in Arnsberg hat sich als Holzwerkstoffproduzent der Verantwortung für Natur und Umwelt verschrieben: Naturbelassene Resthölzer und Span-Sortimente aus Sauerländer und Thüringer Sägewerken sind die Grundlage für die Sauerland Spanplatte. Rohstoffe werden optimal und umweltschonend genutzt. „Mit der stofflichen Nutzung von Altholz geben wir diesem Material ein neues Produktleben, halten das CO2 des Holzes für weitere Jahrzehnte gebunden und nutzen die Potentiale der gelebten Kreislaufwirtschaft“, so Dorothee Flötotto, Geschäftsführerin Sauerländer Spanplatten GmbH & Co. KG.

Diese Haltung bildet die Ausgangssituation für die Kooperation des Unternehmens mit Siempelkamp: Die im August 2023 beauftragte Anlage dient der Reinigung von Altholz. Störstoffe wie Metall, Glas, Kunststoff, Papier und Steine werden aussortiert, um eine möglichst reine Holzfraktion zur erneuten stofflichen Verwendung in der Spanplattenindustrie zu gewinnen. Die Fremdstoffe können anschließend ihrem jeweils eigenen Recyclingstrom zugeführt werden und sorgen so für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft. Die Anlagenleistung ist auf 15 t/h ausgelegt, so dass perspektivisch die Hälfte der Gesamt-Spanplattenproduktion am Standort mit aufgereinigtem Altholz realisiert werden kann.

Mit diesem gemeinsamen Projekt tragen Sauerland Spanplatte und Siempelkamp ihrem Bekenntnis zur Nachhaltigkeit und Ressourcen-Effizienz Rechnung. Der Recycling-Anteil in der klassischen Spanplattenindustrie wächst in Deutschland seit mehreren Jahren stark. Für Siempelkamp bedeutet dieser Auftrag über eine Gesamtanlage zur Altholz-Aufreinigung eine Premiere. „Der Name Siempelkamp steht im Markt für exzellente Planungskompetenz und Technologieerfahrung. Diese Erfahrung fließt gezielt in das Projekt ein, das wir ausgesprochen konstruktiv mit Sauerland Spanplatte realisieren. Ein wichtiges Fundament für die neue Anlage bildet der ebenfalls gemeinsam mit unserem Kunden geführte F & E- Prozess“, so Moritz Schränkler, Entwicklungsingenieur für Technologie und Innovation bei Siempelkamp und hier zuständig für das Thema Recycling.

Im Markt trifft diese Kompetenz auf Interesse und konkret bei Sauerland Spanplatte auf die Überzeugung, zusammen mit Siempelkamp die nachhaltige Holzwerkstoffproduktion neu zu definieren: „Wir haben den gesamten Prozess Schritt für Schritt gemeinsam analysiert, für jede Stufe der Entfernung von Störstoffen die passende Lösung erarbeitet und durch Versuche bei Unterlieferanten bestätigt“, betont Dr. Lars Kloeser, Technischer Leiter der Firma Sauerland Spanplatte. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für Ende 2025 vorgesehen: „Wir gehen davon aus, nahezu 100 Prozent der Störstoffe entfernen zu können“, so Dr. Kloeser.

Die neue Anlage reinigt Altholz, das am Standort Gotha zur Produktion von stranggepressten Spanplatten genutzt wird, die als hochwertige Einlagen in Türen und in der Verpackungsindustrie verwendet werden. Sie überzeugen mit Eigenschaften wie optimale Materialnutzung, extrem niedrige Dickenquellung, hohe Druckfestigkeit und exzellenten Schall- und Feuerschutzeigenschaften. Die Nutzung von Altholz bzw. Recyclingmaterial erschließt Kunden die Option, gleichbleibend hochwertige Platten mit nachhaltigerem Rohmaterial herstellen zu können. „Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft sind nicht nur Trendthemen, sondern die größten Herausforderungen unserer Zeit. Für uns bedeutet Nachhaltigkeit, Verantwortung zu übernehmen – für die Umwelt, die Gesellschaft und unser Unternehmen. Die Inbetriebnahme der Altholz-Aufreinigungsanlage ist ein Meilenstein unseres Nachhaltigkeitskonzeptes“, so Christine von Rüden, Geschäftsführerin der Sauerländer Spanplatten GmbH & Co. KG.

„Wir freuen uns darauf, diese Kooperation Ende 2025 in eine erfolgreiche Inbetriebnahme münden zu lassen. Während unseres Treffens auf der Ligna war deutlich erkennbar, wie konstruktiv sich ,Team Sauerländer´ und ,Team Siempelkamp´ in sämtlichen Zuständigkeitsbereichen austauschen und vernetzen. Hier zeigte sich: Nicht allein die Maschinentechnik ist das Besondere an diesem Projekt, sondern die ganzheitlich gelöste Aufgabe“, ergänzt Samiron Mondal, Geschäftsführer der G. Siempelkamp GmbH & Co. KG.

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